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Landung in der dicken Suppe: Die "Sojus"-Kapsel TMA-14M kurz vor dem Aufsetzen in der kasachischen Steppe.

Foto: AP Photo/NASA, Bill Ingalls

Moskau - Nach fast sechs Monaten im All sind drei Raumfahrer am Donnerstag von der Internationalen Raumstation ISS wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt. Bei starkem Nebel landete die knapp drei Tonnen schwere Sojus-Kapsel mit den Russen Alexander Samokutjajew und Jelena Serowa sowie dem US-Amerikaner Barry Wilmore von einem Fallschirm gebremst in der verschneiten Steppe der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien.

"Die Besatzung fühlt sich gut", teilte Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin am Donnerstag per Twitter mit. Serowa war die erste Kosmonautin auf der ISS rund 440 Kilometer über der Erde. Vor ihr war mehr als 17 Jahre lang keine Russin im All.

Nächster Start Ende März

Für Ende März ist der nächste Start einer Sojus mit drei Mann Besatzung vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan geplant. Zwei davon, Scott Kelly und Michail Kornijenko, sollen für ein ganzes Jahr auf dem Außenposten der Menschheit bleiben. Der Amerikaner und der Russe sollen dabei Erkenntnisse sammeln für einen in Zukunft geplanten Flug zum Mars, der länger als ein Jahr dauern würde.

Auf der ISS arbeiten nun noch der Russe Anton Schkaplerow, der US-Amerikaner Terry Virts und die Italienerin Samantha Cristoforetti. Russland ist nach dem Aus für die US-Space-Shuttles das einzige Land, das bemannte Flüge zur Raumstation organisiert.

Knapp vier Stunden vor der Landung um 7.08 Uhr Ortszeit (03.08 Uhr MEZ) hatten Samokutjajew, Serowa und Wilmore von der ISS abgedockt. Hubschrauber mit Rettungskräften flogen zum Landeort der Sojus TMA-14M etwa 150 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt mussten die Heimkehrer die erste Zeit auf Klappsesseln verbringen. Ihre Muskeln sind nach rund 167 Tagen in der Schwerelosigkeit geschwächt. In warme Decken gehüllt und mit heißem Tee versorgt winkte das Trio in die Kameras. Eine russische Militärorganisation verlieh den Raumfahrern "Für wissenschaftliche Verdienste" den Kalaschnikow-Orden Erster Klasse. (APA/red, derStandard.at, 12.3.2015)