Paris - Nach einem weiteren am Dienstag verbreiteten Ermordungsvideo der jihadistischen Organisation "Islamischer Staat" (IS) prüfen die französischen Sicherheitsbehörden, ob darin ein aus Frankreich stammender Angehöriger des extremistischen Attentäters Mohamed Merah zu sehen ist. Im Video ist die Erschießung eines arabischen Israelis durch einen Buben zu sehen.

Zudem zeigten die Aufnehmen einen Mann, der auf Französisch Drohungen gegen Juden ausstößt. Es gebe "Ähnlichkeiten" des Mannes mit Sabri Essid, aber bisher "keine Sicherheit", dass er es sei, hieß es bei der Polizei.

2014 nach Syrien gereist

Der schon lange im südfranzösischen Toulouse als radikaler Islamist bekannte Sabri Essid soll im April 2014 nach Syrien gereist sein. Essids Vater hatte mit der Mutter von Mohamed Merah zusammengelebt, der im März 2012 in Toulouse und Umgebung insgesamt sieben Menschen erschossen hatte, darunter drei Schüler und einen Lehrer einer jüdischen Schule. Merahs Schwester Souad war im Frühjahr 2014 ebenfalls von Frankreich nach Syrien ausgereist.

In dem IS-Video wird dem arabischen Israeli vorgeworfen, für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert zu haben. Der Gefangene kniet vor einem Buben, der nicht älter als zwölf Jahre alt aussieht, und einem Mann. Letzterer stößt auf Französisch Drohungen gegen Israel und gegen Jerusalem aus. Dann stellt sich der Bub vor den Gefangenen und schießt ihm eine Kugel in den Kopf. (APA, 11.3.2015)