Der amerikanische Bundesstaat Utah will die Hinrichtungsmethode per Erschießungskommando wieder einführen. Diese Weicheier von Europäern liefern nämlich nicht mehr den Giftstoff, mit dem man die Delinquenten umbringen kann. Zuletzt hatte es in etlichen Todesstrafen-Staaten unschöne Szenen mit Todeskämpfen bis zu 45 Minuten gegeben, weil der Giftcocktail made in USA irgendwie nicht richtig funktioniert hatte.

Utah hat das früher mit dem Erschießungspeloton erledigt, was den Vorteil hatte, dass niemand so recht wusste, wer nun der eigentliche Todesschütze war. Auch deshalb, weil in einem Gewehr eine Platzpatrone war. Ist aber eigentlich egal, weil es ohnehin (fünf) Freiwillige waren, die mit Schüssen aus sieben Meter Entfernung 2010 den letzten Delinquenten töteten - übrigens auf Wunsch des damals hingerichteten Doppelmörders.

Freiwillige zu finden ist vermutlich leichter als eine gut wirkende Chemikalie. Der amerikanische Mann hat ja oft eine enge Beziehung zu seinen Waffen und ist ein guter Schütze: Die Einschusslöcher auf der Zielscheibe, die dem Mann vor die Brust gebunden wurde, sahen oft aus wie ein einziges. Die Initiative für die gute alte Erschießungsmethode kam übrigens von einem konservativen republikanischen Senator.

Im schönen Tennessee will man übrigens wieder die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl einführen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 12.3.2015)