Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam hat am Mittwoch Platz drei unter den zwölf teilnehmenden Nationen beim Istrien-Cup erobert. Das Team von Trainer Dominik Thalhammer feierte im kroatischen Umag im Kleinen Finale gegen die zweite Auswahl von Frankreich einen 2:1 (0:0)-Erfolg.

"Wir haben das Ziel des Lehrgangs, nämlich das Spiel gegen den Ball in Feinheiten und was die Intensität und Aggressivität betrifft zu verbessern, definitiv erreicht. Die Mannschaft hat in ihrer Entwicklung einen Riesenschritt nach vorne gemacht", sagte Thalhammer.

Nach einer torlosen ersten Hälfte (Thalhammer: "Wir haben heute zu Beginn nicht in unseren Rhythmus gefunden und konnten nicht die gleiche Intensität wie in den drei Gruppenspielen fahren") zogen die ÖFB-Damen im zweiten Durchgang das Tempo an. Die Tore für das ÖFB-Team erzielten in der Folge Sarah Zadrazil (59.) und Nicole Billa (61.). Pauline Crammer verkürzte in der Schlussphase per Elfmeter (74.) für die Französinnen, deren A-Team am Mittwochabend beim renommierteren Algarve Cup im Finale gegen die USA stand.

Getrübt wird der Erfolg aus österreichischer Sicht von einer möglichen Verletzung von Torfrau Anna-Carina Kristler, die sich bei einem Zusammenstoß am linken Knie verletzte. Genauere Informationen gibt es erst nach weiteren Untersuchungen.

Das Frauen-Nationalteam ist damit auch bereits seit neun Spielen bzw. einem Jahr ungeschlagen. Eine solche Serie war der ÖFB-Auswahl bisher noch nie gelungen. Der nächste Termin für die Nationalauswahl ist am 7. April ein Testspiel in Villach gegen die WM-Teilnehmerinnen aus Australien, die zu dieser Zeit ein Trainingslager in Italien abhalten.

Eigenwilliger Modus

Dass man ungeschlagen ins Spiel um Platz 3 musste, verdankt man dem spezifischen Format des Istrien-Cups. Der kennt nach den Gruppenspielen keine herkömmliche K.O.-Phase. Die zwei besten der drei Gruppensieger spielten sich den Turniersieg aus (Polen und die Slowakei), der schlechteste Gruppensieger (Frankreich B) spielte gegen den besten Zweiten um Platz 3 (Österreich). Österreich wurde in der Gruppenphase trotz identer Punktzahl und Tordifferenz mit den Slowakinnen Zweiter, weil diese gegen Ungarn (3:1) ein Tor mehr erzielten, als das ÖFB-Team (2:0). (tsc, derStandard.at, 11.3.2015)