Sankt Pölten - Wegen einer Anschlagsdrohung wurde das Kinder- und Jugendbuchfestival Kijubu, das von Dienstag bis 15. März in Sankt Pölten hätte stattfinden sollen, abgesagt. Zu dieser schweren Entscheidung kam die Veranstalterin und Leiterin des Landesmuseum Niederösterreich, Brigitte Schlögl, nachdem am Montagnachmittag eine Schule, die am Festival teilnehmen sollte, einen Drohbrief erhalten hatte.

"Die Polizei hat uns erklärt, dass die konkreten Angaben von Zeit und Ort sehr ernst zu nehmen seien", erzählt Schlögl im Gespräch mit dem Standard, "da konnte ich das Risiko unmöglich eingehen, bis zu 5000 Kinder wären gefährdet gewesen. Die kommen ja aus Kindergärten und Volksschulen aus ganz Niederösterreich zu uns." Konkret wurde mit einem Sprengstoffanschlag gedroht. Das Schreiben zeigte, dass man über den Terminplan des Festivals genau Bescheid wusste.

Seitens der Polizei gibt man sich noch sehr zugeknöpft und gibt keinerlei Details zum möglichen politischen Hintergrund des Drohschreibens preis. Der Verfassungsschutz ermittelt jedenfalls. Laut Polizeisprecher Thomas Heinreichsberger ist von einem islamistischen Hintergrund derzeit aber nicht auszugehen.

Sprengstoffspürhunde fanden rund um den Veranstaltungsort im Kulturbezirk Sankt Pölten nichts, verstärkte Polizeipräsenz und erhöhte Sicherheitsmaßnahmen bleiben trotzdem aufrecht. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 11.3.2015)