Wien - Sehr traditionell präsentiert sich Portugal beim 60. Eurovision Song Contest in Wien. So ist Leonor Andrades Beitrag "Ha um Mar que nos Separa" einer der wenigen, der in der jeweiligen Landessprache gehalten ist. Zudem darf die junge Sängerin im zweiten Semifinale nach Kräften schmachten, packt sie doch pathetische Balladenkunst aus. Auf diese Weise überstand sie die portugiesische Vorauswahl.

Eurovision Song Contest

Insgesamt waren zwölf Kandidaten angetreten, die es sich zur Aufgabe machen wollten, der Durststrecke Portugals beim ESC ein Ende zu bereiten. Zwar konnte das südeuropäische Land den Wettbewerb noch nie für sich entscheiden, besonders die vergangenen Jahre liefen aber alles andere als nach Wunsch. Seit 2005 gab es nur drei Finalteilnahmen, 2013 verzichtete man gar gänzlich darauf, ein Gesangstalent nach Malmö zu schicken.

Nach drei Liveshows steht nun aber fest, dass Leonor Andrade für Portugal am 21. Mai in den ESC-Ring steigen wird. Sie setzte sich letztlich gegen die weiteren Finalisten Teresa Radamanto und Goncalo Tavares durch. Geschrieben wurde "Ha um Mar que nos Separa" (Es gibt ein Meer, das uns trennt) von Miguel Gameiro, der üblicherweise als Sänger der Gruppe Polo Norte fungiert und in den vergangenen Jahren auch erste Schritte als Solokünstler wagte.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA/TIAGO PETINGA

Er schrieb Andrade, die bereits im Rahmen von "The Voice of Portugal" erste Bühnenerfahrung sammelte und zuletzt auch in der Telenovela "Agua de mar" zu sehen war, ein durchaus kraftvolles Stück Balladenkunst auf den Leib. Mit einer sukzessive voller werdenden Instrumentierung wird Spannung erzeugt, während Andrade sich mysteriös und dramatisch gibt. Und auch wenn gesangstechnisch nicht alles perfekt sitzt, so überzeugt die Sängerin doch mit authentischer Emotionalität.