Wien - Popmusik mit gesellschaftspolitischem Anstrich schickt Rumänien zum 60. Eurovision Song Contest nach Wien: Die Rockband Voltaj hat die nationale Vorausscheidung gewonnen und wird im ersten Semifinale am 19. Mai mit "De la capat" antreten. Mit dem melancholischen Stück will sich das Quintett für vernachlässigte und traumatisierte Kinder einsetzen.

Insgesamt ritterten zwölf Kandidaten darum, sich für den ESC in Österreich zu qualifizieren. Voltaj konnten dabei sowohl bei der Jury wie beim Publikumsvoting punkten und setzten sich jeweils an die erste Stelle. Die Band, die bereits seit den 1980er-Jahren besteht und in ihrer Heimat mehr als erfolgreich ist, verließ sich bei ihrer reduzierten Darbietung ganz auf die Stärke des Songs.

TVR

Dieser kommt mit balladesken Ansätzen und einem weitausholenden Refrain daher, weiß mit folkloristisch angehauchten Elementen zu gefallen und setzt ganz auf dringliche Emotionalität. Ein Hauch New Wave darf dabei ebenso wenig fehlen. Offen ist hingegen, ob die Gruppe um Sänger Calin Goia in Wien die rumänische Version des Stücks zum Besten geben wird, wurde es doch - der besseren Verständlichkeit zuliebe - auch auf Englisch eingesungen ("All Over Again").

Goia sieht jedenfalls durchaus Parallelen zu Vorjahressiegerin Conchita Wurst. "Da hat man gesehen, dass Beiträge mit einer sozialen Botschaft gut ankommen", wird er auf der offiziellen ESC-Seite www.eurovision.tv zitiert. "Der Song Contest ist einfach weithin sichtbar, was dem Thema unseres Songs und der Kampagne dahinter natürlich zugutekommt." Bis dato scheint dieses Vorhaben jedenfalls zu funktionieren, wurde der Song auf der Video-Plattform YouTube doch in unterschiedlichen Versionen bis dato schon über drei Millionen Mal abgerufen. (APA, 10.3.2015)