Frank Koops (Aljoscha Stadelmann) und Miriam Nohe (Julia Koschitz) auf der Suche nach Zusammenhängen und Verdächtigen.

Foto: ARD Degeto/Volker Roloff

Miriam Nohe (Julia Koschitz) in der Wohnung des Kommissars beim Frühstück, inklusive Bikini Kill -Poster.

Foto: Screenshot/ARD

Der Maistrich zur Walpurgisnacht, der scheinbar kilometerweit den Harz entlang verläuft.

Foto: Screenshot/ARD

Ein Samstagabend mit einem harten Brocken muss sich nicht zwingend zäh gestalten. Mit Frank Koops (Aljoscha Stadelmann) zum Beispiel, als erfreuliche Abwechslung unter deutschen TV-Neuerscheinungen.

Voller Adrenalin beginnt die Geschichte mit der Flucht der Schützenkönigin (Anna Drexler) aus Sankt Andreasberg durch die Wälder des Harzes. Die Dorfschönheit hat zwei frisch Zugereisten ihren Rucksack geklaut, und das lassen Bankräuber selten auf sich sitzen. Vor allem, wenn in dem Sack 1,4 Millionen Euro und ein tödliches Arbeitsgerät der Herren stecken. Nicht ihre einzige Schusswaffe, zeigt sich, sie beendet Verfolgungsjagd wie Leben der Schützenkönigin mit einer tödlichen Kugel.

Hier beginnen die Ermittlungen für den Dorfkommissar, der, wenn er nicht gerade amtshandelt, gerne filigrane Figuren aus Speckstein schnitzt, die sich noch als recht praktisch erweisen. Praktisch auch: Mit ihm ermittelt Miriam Nohé (Julia Koschitz), deren Durchreise die Schützenkönigin noch recht jäh gestoppt hat. Da werden Ermittlungen auch gleich Vermittlungen.

Wie es weitergeht, und nicht nur zwischenmenschlich in der Beamtenschaft, scheint offensichtlich. Auch wenn die Handlung sich da und dort verworren windet. Wie ein Maistrich, der kilometerlang durch den Harz zu den Brüdern des Opfers führt - solche Kalkspuren markieren nicht nur nach harzigem Brauch den Weg zur Liebsten.

Aber man muss ja, im Fernsehkrimi wie im richtigen Leben, nicht alles verstehen wollen. Und wie es sich in der Hauptabendunterhaltung gehört, führen Fäden und Maistriche zeitgerecht zum großen Showdown zusammen. Und der Brocken, das ist ein Berg im Harz. (Sandra Čapljak, DER STANDARD, 9.3.2015)