Washington - Neue Bilder sind noch keine da, aber das vorerst Wichtigste ist eingetroffen: Nämlich das Signal, mit dem die Raumsonde "Dawn" bestätigt, dass sie vom Gravitationsfeld des Zwergplaneten Ceres eingefangen worden ist. Freitag um 14.36 Uhr mitteleuropäischer Zeit traf es in der Bodenstation ein, wie die Max-Planck-Gesellschaft berichtet.

Die NASA teilte via Twitter mit, dass die 1,6 Meter lange und 747 Kilogramm schwere Sonde nach acht Jahren und fast fünf Milliarden Kilometern am Ziel angekommen ist.

"Dawn" hat damit nicht nur als erster Flugkörper überhaupt die Umlaufbahn eines Zwergplaneten erreicht. Es ist auch der erste, der nacheinander in eine Umlaufbahn um zwei verschiedene planetare Körper eingetreten ist: Bereits 2011 hatte "Dawn" den Asteroiden Vesta erreicht und ihn mehr als ein Jahr lang umrundet.

"Dawn" soll nun mehrere Monate lang den Planetoidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter erforschen - unter anderem mit unter der Federführung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung entwickelten Multispektral-Kameras. Davon erhoffen sich Wissenschafter neue Erkenntnisse über die Anfänge unseres Sonnensystems.

"Wir sind hocherfreut", sagte NASA-Wissenschafter Chris Russell. "Wir haben in den nächsten eineinhalbb Jahren viel zu tun, aber wir haben die notwendigen Ressourcen und einen robusten Zeitplan, um unsere wissenschaftlichen Ziele zu erreichen."

Auf neue Fotos heißt es noch warten

Auf die nächsten Bilder werden die Wissenschafter - und wir mit ihnen - allerdings noch ein paar Wochen warten müssen. Während der Ankunft konnte "Dawn" keine Bilder von Ceres machen. "Die insgesamt fast 20 Meter langen Solarpaneele mussten bei diesem Manöver zur Sonne ausgerichtet sein, und daher blickte die Kamera auch nicht in Richtung Ceres", erklärt Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Nun umrundet "Dawn" zunächst die sonnenabgewandte Seite von Ceres - und kann deshalb wieder keine Bilder machen. Erst Mitte April erwartet die NASA neue Fotos. (red/APA, derStandard.at, 6.3. 2015)