Mit einem gleichzeitigen Start in 150 Ländern und Oscar-Preisträgerin Patricia Arquette in der Hauptrolle wollte TV-Sender CBS einem neuen Spin-off der Krimiserie "CSI" einen erfolgreichen Start bescheren. "CSI: Cyber" heißt die neue Variante und befasst sich, wie der Name schon verrät, mit Verbrechen, die sich zu einem Gutteil in der digitalen Sphäre abspielen.

In der ersten Folge widmet sich Arquette in ihrer Rolle als Spezialermittlerin Avery Ryan der Aufklärung eines Falles, in dem es um gehackte Babyphone geht, die Teil eines Entführungsplans und finsteren Geschäften in den Untiefen des Internets sind. Doch die Premiere glückte gleich in zweierlei Hinsicht nicht nach Wunsch.

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Kein starker Start

So berichtet Serienjunkies.de, dass die neue Serie quotentechnisch zwar nicht durchgefallen ist, mit rund 10,5 Millionen in den USA aber auch klar unter den hohen Erwartungen liegt.

Für ungläubiges Staunen und Belustigung sorgte "CSI: Cyber" allerdings auf inhaltlicher Ebene. Schon die erste Folge geizte nicht mit klischeehaften und falschen Abbildungen vieler technischer Aspekte und Vorgänge und auch die darstellerische Leistung einiger Protagonisten missfiel dem Publikum. Entsprechende Reaktionen lassen sich auf Twitter nachlesen.

Vernichtende Kritiken

Auch Blogger und Presse ließen kaum ein gutes Haar an der Produktion. Bei Metacritic liegt die neue Serie nach über 20 Rezensionen derzeit bei 45 von 100 möglichen Punkten. Bei der von 0 bis 10 reichenden Nutzerwertung aktuell bei vernichtenden 0,3. Etwas gnädiger sind die Nutzer der Filmdatenbank IMDB, die sie aktuell mit 4,7 von 10 bewerten.

QuickFirePromos

Yahoo-Filmkritiker Ken Tucker nannte "CSI: Cyber" das "bisher schlechtest CSI-Spin-off." Vulture titelt die Rezension der ersten Folge mit "CSI: Cyber ist so dämlich, wie es scheint." Es "erfüllt die schlimmsten Erwartungen und bietet im besten Fall Belustigung", heißt es bei Serienjunkies.

Today.com setzte die erste Folge zehn Cybersecurity-Experten vor, die verschiedene Aspekte kritisierten. Etwa die Abbildung von "gutem" Quellcode in grün und schadhaften Quellcode in rot. "Wer braucht da noch Code-Reviews, wenn es so etwas gibt?", so ein Kommentar von Kaue Pena (Cigital).

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"Technisch nicht plausibel und ganz einfach lächerlich", fasste Chester Wisniewski von Sophos seinen Eindruck zusammen. Sein Hauptkritikpunkt sindaußerdem die "verstörenden Stereotype" wie einen übergewichtigen, bärtigen Mann, der die "Karikatur eines Hackers" sei. Jason Rodzik von Endgame war wiederum erstaunt darüber, dass die CSI-Ermittler den Babyphone-Hackern problemlos auf die Schliche kamen, zumal das Ermitteln des Ausgangsortes von Cyberattacken eine der schwierigsten Herausforderungen bei der Aufklärung selbiger ist, wie man etwa am Sony-Hack nachvollziehen kann.

Positives

Dennoch fanden die Fachleute auch ein paar Aspekte, deren Darstellung man durchaus als gelungen ansehen kann. So zeigt die Folge etwa einen ignoranten Umgang des Babyphone-Herstellers mit der Sicherheit seiner Software und weist auch generell auf potenzielle Risiken des "Internets der Dinge" hin. (Georg Pichler, derStandard.at, 06.03.2015)

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