PCs werden damit PCs bleiben, egal ob sie Alienware oder Steam Machine heißen, das dürfte schlussendlich auch die Spielkonsolenhersteller freuen. Doch Valve wird in den kommenden Jahren seine Vormachtstellung auf dem PC-Gaming-Markt noch weiter ausbauen.

Foto: Asus

Während Kunden nach wie vor darüber rätseln, was eine Steam Machine abseits der mehrheitlich wohnzimmertauglichen kleinen Gehäuse von bisherigen PCs unterscheidet, kristallisiert sich schön langsam heraus, was hinter der Initiative steckt. Weder versucht Valve, den PC selbst zu revolutionieren, noch ist es ein Angriff auf den Konsolenmarkt. Dahinter steckt vor allem ein Gedanke: Zentralisierung.

Nach der Präsentation der ersten Modelle auf der Game Developers Conference hat Valve nun die ab November erhältlichen Geräte inklusive Controller und Streaming-Box Steam Link in seinen Steam Shop aufgenommen. Seite an Seite mit Spielen und den Community-Foren - mit großem Potenzial.

Steam Machines bleiben PCs

Als Valve die Steam Machines Ende 2013 ankündigte, glaubten viele, der Hersteller wolle Spiele-PCs vereinfachen oder gar standardisieren, um einerseits die Entwicklung von PC-Spielen zu vereinfachen und andererseits den Aufrüstungswahn einzudämmen. Doch schon bald wurde klar, dass Steam Machines nichts an der Fragmentierung des Marktes ändern werden. Und tatsächlich: Die ersten 18 Modelle unterschiedlichster Hersteller könnten bei einer Preisspanne von 460 bis 5.000 Dollar und unzähligen Konfigurationsmöglichkeiten nicht weniger gemeinsam haben. Steam Machines sind normale PCs mit all ihren Vorteilen und Nachteilen für Konsumenten und Entwickler.

Aber ...

Den Unterschied macht nicht das Steam-Branding oder die gesicherte Kompatibilität zu Controller und Steam oder die optionale Austattung des Linux-Betriebssystems SteamOS, sondern die Verfügbarkeit. Wer sich eines Tages eine Steam Machine zulegen will, wird dafür nicht mehr dutzende Shops abklappern und über verschiedene Webseiten mühselig Preise vergleichen müssen, wie es bisher beim PC-Kauf der Fall war. Anstelle dessen findet man nun wie schon die tausenden Steam-Games alle Hardware-Produkte komfortabel auf einer Übersichtsseite gelistet und so übersichtlich und schön aufbereitet, wie man es von Steam gewohnt ist.

Valve will mit den Steam Machines nicht den PC verändern, sondern den Verkauf zentralisieren und Steam wie schon bei Spielen zur wichtigsten Anlaufstelle für Konsumenten machen.

Profiteure auf allen Seiten

Eine klassische Win-win-Situation: Denn einerseits wird damit das Einkaufserlebnis massiv erleichtert, und andererseits haben PC-Hersteller nun eine Vermarktungsplattform, die für ihre Zielgruppen zugeschnitten ist. Und dass Valve als immer einflussreicher werdender Puppenspieler im PC-Gaming davon profitiert, steht außer Frage.

PCs werden damit PCs bleiben, egal ob sie Alienware, Asus, HP oder Steam Machine heißen, das dürfte schlussendlich auch die Spielkonsolenhersteller freuen. Doch Valve wird in den kommenden Jahren seine Vormachtstellung auf dem PC-Gaming-Markt noch weiter ausbauen. Bereits jetzt schon werden 70 Prozent aller PC-Spiele auf Steam gekauft und das Unternehmen erfreut sich an mehr als 100 Millionen Steam-Usern. Eine Zahl, die dank Steam Machines nur noch größer werden kann. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 6.3.2015)