"Femme Fiscale" im Einsatz.

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Die Grünen präsentierten ihre "Halbe-halbe"-Plakate.

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Wien – Gleich zwei Initiativen haben am Dienstag vor dem Ministerrat mehr Geschlechtergerechtigkeit bei der Steuerreform verlangt. Die Grünen präsentierten dabei am Ballhausplatz Plakatsujets mit verweiblichten Parteichef-Portraits. Die Initiative "Femme Fiscale" verlangte vor dem Bundeskanzleramt ebenso wie Grünen-Chefin Eva Glawischnig halbe-halbe bei der Entlastung.

Man wolle "halbe-halbe in Beruf, Politik und Alltag", so die grüne Botschaft auf den Plakaten, die Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Werner Faymann (SPÖ), Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Matthias Strolz (Neos) zur Hälfte in weiblicher Aufmachung zeigen. Laut Glawischnig ist das nicht bösartig gemeint, vielmehr wolle man augenzwinkernd an die fehlende Chancengerechtigkeit aufmerksam machen. Die Plakate sollen vor den Parteizentralen der politischen Mitbewerber aufgestellt werden.

Durch die "Gender-Brille" schauen

Glawischnig kritisierte, dass Frauen in den Steuerreformmodellen von SPÖ und ÖVP weniger profitierten als Männer. Gleichzeitig seien sie aber durch den Großteil der unbezahlten Arbeit in der Gesellschaft (von der Pflege bis zur Kinderbetreuung) stark belastet.

Ganz ähnlich sieht man das bei "Femme Fiscale", eine Initiative, in der sich unter anderem FeministAttac, die Armutskonferenz, der Österreichische Frauenring oder die katholische Frauenbewegung engagieren. Die mit Perücken, lilafarbenen Umhängen und einer großen "Gender-Brille" ausgestatteten Frauen forderten einen niedrigeren Eingangssteuersatz, höhere Steuersätze für sehr hohe Einkommen, eine Erhöhung der Negativsteuer und eine Gegenfinanzierung durch Vermögenssteuern. (APA, red, 3.3.2015)