Innsbruck – Das Ruhegebiet der Tiroler Kalkkögel wird – zumindest vorerst – unberührt bleiben. Das wurde nun auch vom Landeshauptmann persönlich bestätigt. "Dieses Projekt geht nicht", sagte Günther Platter (ÖVP) nach der Regierungssitzung am Dienstag – und erklärte damit den jahrelangen Streit in Tirol für beendet.

So ganz will dennoch nicht Ruhe einkehren in der Causa Kalkkögel. Befürworter des Projekts wollen die beiden Skigebiete Axamer Lizum und Schlick 2000 über eine Seilbahn verbinden – und dadurch wieder mehr Touristen anlocken. Die Kalkkögel, eine Bergkette der Stubaier Alpen südwestlich von Innsbruck, sind allerdings ein ausgewiesenes Ruhegebiet. Wie mehrere am Montag veröffentlichte Gutachten zeigen, wäre ein Eingriff deshalb verfassungswidrig und würde gegen die Alpenkonvention verstoßen – also gegen Völkerrecht.

Für die Tiroler Wirtschaftskammer reicht das nicht für eine Abkehr vom sogenannten Brückenschlag:_In einem offenen Brief wird die Landesregierung nun aufgefordert, nach Alternativen für die Realisierung zu suchen. Das müssten die Interessenvertreter schon selbst machen, kontert ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf.

Die stellvertretende Landeshauptfrau Ingrid Felipe (Grüne) gab indessen bekannt, dass die umstrittene Natura-2000-Ausweisung der gesamten Isel in Osttirol endgültig "auf Schiene" sei. Bei der Nominierung des Flusses geht es vor allem darum, den Lebensraum des Ufergewächses Deutsche Tamariske zu schützen. "Grundsätzlich sind das alles erfreuliche Nachrichten", sagt Christoph Walder vom WWF. Das "Mindestmaß" an notwendigen Naturschutzmaßnahmen werde von der schwarz-grünen Landesregierung dennoch nicht erfüllt. (Katharina Mittelstaedt, DER STANDARD, 4.3.2015)