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Premier Sobotka in Nöten.

Foto: EPA/JEON HEON-KYUN

Prag - Tschechiens Ministerpräsident Bohuslav Sobotka hat in der von ihm geführten Sozialdemokratischen Partei (CSSD) mit Rivalen zu kämpfen. Vor dem Parteitag kommende Woche, bei dem seine Wiederwahl ansteht, übte Sobotka scharfe Kritik an seinem Parteifreund, dem südmährischen Kreishauptmann Michal Hasek, sowie auch an Staatspräsident Milos Zeman.

Sobotka hat bei dem Parteitag am 13. und 14. März bisher keine Gegenkandidaten. Für Unmut in der Partei sorgen aber Umfragen der vergangenen Monate, in denen die Sozialdemokraten hinter ihrem Koalitionspartner lag, der Partei ANO des Milliardärs Andrej Babis.

Vorwurf

In einer Stellungnahme warf Sobotka seinen Gegnern vor, die Partei zu schwächen. Über Hasek schrieb Sobotka in einem am Dienstag publik gemachten parteiinternen Dokument, er habe versucht, ein "paralleles Machtzentrum" und eine "permanente organisierte Opposition" innerhalb Partei zu schaffen. 2013 habe Hasek einen "Putschversuch" unternommen, bei dem die "weitere Existenz der Partei auf dem Spiel" gestanden sei.

Sobotka spielte damit auf die Ereignisse innerhalb der Sozialdemokraten nach den Parlamentswahlen 2013 an. Damals wurde die CSSD knapp stärkste Partei, allerdings blieb ihr Wahlergebnis hinter den Erwartungen zurück. Eine kleine Gruppe von Funktionären um Hasek forderten damals Sobotka zum Rücktritt von der Parteispitze auf, was dieser ablehnte. In der Wahlnacht traf die Gruppe geheim mit Zeman in seinem Wochenendsitz in Lany westlich von Prag zusammen, das Treffen wurde jedoch publik. Auch dem Staatschef wirft Sobotka vor, die Partei "beschädigt" zu haben. (APA, 3.3.2015)