Salt Lake City - Larry Krystkowiak hat jede Menge NBA-Erfahrung vorzuweisen. Seinem Schützling Jakob Pöltl traut es der Chefcoach der Universität von Utah zu, als erster Österreicher den Sprung in die beste Basketball-Liga der Welt zu schaffen. "Ich denke, dank seiner Beinarbeit und seinem Spielverständnis kann er auch auf dem nächsten Level erfolgreich sein", erklärte Krystkowiak der APA - Austria Presse Agentur.

Krystkowiak war nicht nur neun Jahre als Spieler, sondern danach auch als Trainer in der NBA tätig. Aus Utah hat er eines der besten College-Teams der USA geformt. Mit Pöltl, der bereits in seiner ersten Übersee-Saison für Furore gesorgt hat, spielen die Utes kommende Woche um den Titel in der Pac-12 Conference. Krystkowiak hat das Ausnahmetalent im vergangenen Jahr bei zwei Wien-Reisen höchstpersönlich von seinem Programm überzeugt.

"Was bei Jakob wirklich hervorsticht, ist sein Spielverständnis. Es hat so ausgesehen, als würde er sehr oft das Richtige tun", sagte sein Coach. "Wenn man das mit anderen Attributen wie seiner Größe und seinen gefühlvollen Händen kombiniert, ist es das, was ihn von anderen Spielern unterscheidet." Trotz seiner 2,13 Metern Körpergröße gilt Pöltl als sehr beweglich. Das macht den 19-jährigen Wiener auch für NBA-Scouts interessant.

Pöltl hat bisher offengelassen, ob er sich schon dieses Jahr für den NBA-Draft anmeldet. Bis 26. April muss er entscheiden, ob er den Einstieg ins Profi-Geschäft einem weiteren Jahr Entwicklung am College vorzieht. Das will er auch mit Krystkowiak besprechen. "Er hat mir mit seiner Erfahrung schon jetzt viel weitergeholfen", begründete Pöltl. "Wenn er etwas sagt, kann ich darauf vertrauen, dass es stimmt."

Krystkowiak war einst Chefcoach der Milwaukee Bucks, seit 2011 ist er in Utah engagiert. Bei Pöltl hob er vor allem dessen "Lernwillen" hervor. "Der hilft ihm in jedem Aspekt seines Spiels. Wenn ich Dinge heraussuchen sollte, an denen er noch arbeiten muss, sind es Härte und Explosivität", meinte Krystkowiak. "Und er muss rund um den Korb erfolgreich abschließen können."

Gegnerische Teams sind dem österreichischen Hünen bisher häufig mit zwei Verteidigern begegnet. Dazu hatte Pöltl immer wieder mit Foulproblemen zu kämpfen. Im Schlager gegen Arizona (57:63) brachte er es zuletzt nur auf zwölf Einsatzminuten. Das liegt laut seinem Coach auch an den Schiedsrichtern. Krystkowiak: "Es ist schwierig, richtig zu pfeifen bei einem 2,13-Meter-Mann, der Dinge tut, die er tut."

Die Utes brauchen ihren "Big Man" aber auf dem Feld. "Jakob ist sehr wichtig, wie jeder andere Spieler im Team. Sein Einfluss auf Offense und Defense ist augenscheinlich, wenn er im Spiel ist, und wenn er auf der Bank sitzt", sagte Krystkowiak. Der 50-Jährige hat mit Pöltl noch einiges vor. "Ich hoffe, wir können gemeinsam für Utah in dieser Saison etwas Spezielles erreichen." Das wäre mit Sicherheit auch der weiteren Karriere des Österreichers förderlich. (APA; 3.3.2015)