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Nur einen Prozentpunkt lagen die beiden am Sonntag auseinander. Am 15. März wird eine Stichwahl zwischen Christian Scheider (FPÖ) und Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) entscheiden, ob es in Klagenfurt künftig ein Bürgermeisterinnen- oder weiter ein Bürgermeisteramt gibt.

Foto: eggenberger/apa

Klagenfurt - Die Gemeinderatswahlen in Kärnten sind geschlagen und brachten landesweit Zuwächse für SPÖ und ÖVP und punktuell auch Erfolge für die Grünen. Die große Verliererin war die FPÖ.

Doch auch die Neos blicken auf das bisher schlechteste Ergebnis in einem Bundesland. Sie traten nur in sieben der 132 Gemeinden an und schafften den Einzug in fünf Gemeinderäte. Das beste Ergebnis schafften die Rosaroten in Wolfsberg, wo der ehemalige FPÖ-Gemeinderat Heinz Hochegger für sie antrat.

"Starkes Land, starke Bürgermeister, starke Gemeinden, starke Menschen", freute sich Landeshauptmann Peter Kaiser am Montag über die roten Ergebnisse. Das stärkste fuhr die SPÖ in Micheldorf mit 67,55 Prozent ein.

ÖVP-Landesrat Christian Benger kommentierte den zweiten Platz seiner Partei einen Tag nach der Wahl ebenfalls zufrieden: "Zweite Kraft im Land ist wieder bürgerlich, weil wir uns geöffnet haben."

Noch 37 Stichwahlen

Während die Mandatsverteilungen in den Gemeinderäten feststeht, blieb bei den am selben Tag abgehaltenen Bürgermeisterwahlen in 37 Kommunen die Frage nach der Besetzung des Chefsessels noch ungelöst. Diese werden alle am 15. März durch Stichwahlen entschieden. Das betrifft einige kleinere Gemeinden, aber auch die wichtigste: die Landeshauptstadt Klagenfurt. Hier gewann die SPÖ zwar bei den Mandaten klar, doch bei der Bürgermeisterwahl blieb die bisherige Vizebürgermeisterin und langjährige Umweltärztin des Landes Kärnten, Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), knapp hinter dem amtierenden Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ).

Politische Beobachter rechnenden damit, dass es die SPÖ-Politikerin in der direkten Stichwahl nicht leicht haben wird. Wenn sie sich durchsetzt, wird die Medizinerin die erste SPÖ-Frau sein, die einer Landeshauptstadt vorsteht.

Stichwahlen wird es auch in den Bezirkshauptstädten Feldkirchen und Hermagor geben. In Feldkirchen muss Amtsinhaber Robert Strießnig (SPÖ) gegen ÖVP-Herausforderer Martin Treffner antreten. In Hermagor muss Siegfried Ronacher (SPÖ) seinen Sessel gegen den ÖVP-Mann Leopold Astner verteidigen.

In der 1271-Seelen-Gemeinde Gurk zeigte sich bei der Gemeinderatswahl, dass Sympathiebekundungen für den Nationalsozialismus mehrheitsfähig sind: Der frühere Bundesrat Siegfried Kampl, der wegen der Aussage "Nur von dem, was sie gemacht haben, distanziere ich mich, nicht vom Nationalsozialismus" zuvor aus der FPÖ geflogen war, erreichte bei der Gemeinderatswahl am Sonntag 58 Prozent der Stimmen. Auch bei der letzten Wahl im Jahr 2009 hatte Kampl die Absolute geschafft, er wird also wieder Bürgermeister der Gemeinde werden.

Ob die Aussagen Kampls gegenüber der Kleinen Zeitung strafrechtliche Konsequenzen haben werden, wird sich in den nächsten zwei Wochen zeigen. Man stehe kurz vor dem Abschluss des Ermittlungsverfahrens wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt auf Standard-Anfrage.

Sollte Kampl angeklagt werden, wird das aber keine Auswirkung auf sein Amt haben: Nur eine strafgerichtliche Verurteilung führt in Österreich zum Amtsverlust, und auch dann nur, wenn das Urteil alle Instanzen durchlaufen hat und die Strafe das Ausmaß von einem Jahr teilbedingter oder sechs Monaten unbedingter Haft übersteigt. Kopf des Tages Seite 24

Nur einen Prozentpunkt lagen die beiden am Sonntag auseinander. Am 15. März wird eine Stichwahl zwischen Christian Scheider (FPÖ) und Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) entscheiden, ob es in Klagenfurt künftig ein Bürgermeisterinnen- oder weiter ein Bürgermeisteramt gibt. (Colette M. Schmidt, Maria Sterkl, DER STANDARD-Printausgabe, 3. März 2015)