Samsung hat den Mobile World Congress in Barcelona auch dieses Jahr wieder genutzt, um seine neues Smartphone-Flaggschiff zu präsentieren. Dem Galaxy S6 hat das Unternehmen diesmal einen nicht ganz gleichen Zwilling zur Seite gestellt: das Galaxy S6 Edge. Ähnlich wie das Galaxy Note Edge ist das Display um die Kante gebogen, bei der S6-Variante aber an beiden Seiten.

iPhone und Newcomer am Markt

Samsung hofft, mit seinen neuen Spitzenmodellen die Marktführung bei Smartphones gegen die wachsende Konkurrenz zu verteidigen. Apple war mit dem erfolgreichen Verkaufsstart des neuen iPhone 6 im Weihnachtsgeschäft bei den Verkaufszahlen direkt zum südkoreanischen Rivalen aufgerückt. Auch Newcomer vor allem aus China wie ZTE, Huawei und Xiaomi beschränken sich längst nicht mehr auf die Produktion von Billig-Smartphones, sondern drängen verstärkt ins Geschäft mit Oberklasse-Modellen.

Zeiten der Plastikgehäuse vorbei

Bei Samsung sind nun die Zeiten der Plastikgehäuse vorbei: Die Geräte sind aus hochwertigen Materialien wie Aluminium gefertigt. Beim Modell Edge reicht der Bildschirm zudem bis in die Seitenkanten hinein.

Der WebStandard konnte beide Smartphones in Barcelona ausprobieren.

Die Ausstattung beider S6-Modelle ist nahezu ident, sie unterscheiden sich nur im Display, den Abmessungen und bei der Akkukapazität. Das S6 (rechts) misst 143,4 x 70,5 x 6,8 mm bei 138 Gramm, das Edge kommt auf 142,1 x 70,1 x 7,0 mm bei 132 Gramm. Damit sind beide Geräte recht leicht und schlank, unterbieten andere Smartphones aber nicht.

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Die 5,1 Zoll großen AMOLED-Displays weisen eine extrem hohe Auflösung von 2.560 x 1.400 Pixel auf (577ppi) und einen hohen Helligkeitswert von 600cd. Die Bildschirme zeichnen sich durch leuchtende Farben aus, allerdings wirken sie wie bei vielen AMOLED-Screens auch etwas zu grell.

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Für das gebogene Display hat sich Samsung neue Funktionen einfallen lassen: So kann man häufig genutzte Kontakt anzeigen lassen. Liegt das Gerät mit dem Display nach unten auf dem Tisch, und es ruft einer dieser Kontakte an, leuchtet das Rand in der jeweils zugewiesenen Farbe auf. So soll man sofort erkennen, wer anruft. Praktisch, sofern man sich die Farben merkt.

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Durch einen Wisch nach links kann man weitere Optionen aufrufen. Die Leiste kann auch die den linken Rand des Smartphones gelegt werden.

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Im Sperrzustand können so auch verschiedenen Informationen angezeigt werden. Ob man dafür allerdings wirklich ein gebogenes Display benötigt, ist eine andere Frage. Zweifellos sticht das Galaxy S6 Edge mit seinem ungewöhnlichen Design hervor.

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Apropos Design: Samsung führt mit der S6-Serie einige Änderungen ein, die sowohl positiv als auch negativ auffallen. Nicht so ideal: die Kamera ragt an der Rückseite stark aus dem Gehäuse hervor.

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Mit den S6-Modellen verabschiedet sich das Unternehmen von auswechselbaren Akkus und SD-Kartenslots. Das verleiht den Smartphones ein abgerundetes, hochwertiges und stabiles Gehäuse, dürfte aber wohl bei einigen Galaxy-Fans auf Kritik stoßen. Die Wahl zwischen 32, 64 und 128 GB Speicher soll über den Wegfall des Kartenslots hinwegtrösten. Und noch ein praktisches Detail: die Smartphones können kabellos aufgeladen werden.

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Beim Gehäuse kann man aus einer Vielzahl an Farben wählen, denen Samsung wie üblich exotische Namen verliehen hat: etwa White Pearl, Black Sapphire, Gold Platinum, Blue Topaz und Green Emerald.

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Die schimmernden Varianten fallen zwar besonders ins Auge, die Oberfläche ist aber rasch mit deutlich sichtbaren Fingertappern übersäht.

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An der Rückseite ist wieder ein Pulsmesser integriert, der nun einen neuen Trick auf Lager hat. Falls man einen Anruf nicht entgegennehmen kann, genügt es den Finger auf den Sensor zu legen und der Anrufer erhält eine vordefinierte Nachricht.

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Einige Anpassungen gibt es auch an der Benutzeroberfläche von Android 5.0 Lollipop, so ist etwa das Kamera-Interface vereinfacht worden. Die Kamera (16-Megapixel mit optischer Bildstabilisierung auf der Rückseite, 5 Megapixel für Selfies auf der Vorderseite) ist bei den S6-Geräten rasch einsatzbereit: ein Doppelklick auf den Homebutton öffnet die App blitzschnell.

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Beide Smartphones kommen im April nach Österreich. Das S6 soll 699 Euro kosten. Für das S6 Edge muss man deutlich tiefer in die Tasche greifen: es kommt ab 849 Euro auf den Markt. (Birgit Riegler aus Barcelona, der Standard.at, 2.3.2015)

Hinweis im Sinn der redaktionellen Richtlinien: die Reise nach Barcelona wurde von Samsung übernommen.

rieglerb