Erschüttert ist das Vertrauen in die Republik Österreich bereits, seit die Regierung nachrangige Anleihen der Kärntner Hypo rasiert hat. Nun treibt die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Frage um, ob Österreich im Zuge einer Gläubigerbeteiligung zu seinen umfangreichen Staatsgarantien für Hypo-Papiere stehen wird.

Investoren können sich im Fall eines Schnitts (und der damit verbundenen Nichteinhaltung von Bundesgarantien) umgehend an das Land Kärnten wenden. Da seien noch elf Milliarden Euro an Garantien aufrecht, sagten die auf öffentliche Finanzen und Österreich spezialisierten S&P-Analysten Thomas Fischinger und Alois Strasser am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Wien.

Wiewohl sich die Anzeichen mehren, die Regierung könnte die "Bad Bank" Heta Anfang März in die Pleite schicken, um so auch Gläubiger des Instituts und nicht nur Steuerzahler an den Abbaukosten zu beteiligen: S&P gehe nicht davon aus, dass Österreich die Heta in die Insolvenz schickt. Mit Drohungen, ein Bundesland in die Pleite zu schicken und zwischenstaatliche Verträge der Bundesrepublik Österreich auszuschalten, schade sich Österreich selbst. Für die Staatsverschuldung wäre das hingegen egal, 14 Milliarden Euro seien eingestellt.

Apropos: Schuldenmachen ist billig wie nie: Zehnjahresanleihen fielen im Sekundärmarkthandel auf 0,378 Prozent Rendite. Billiger leihen nur Deutschland (0,307 Prozent) und die Niederlande (0,359 Prozent) Geld aus. (ung, DER STANDARD, 27.2.2015)