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Kann es nicht fassen: Borna Coric.

Foto: Reuters/Jadallah

Dubai - Für Andy Murray ist am Donnerstag im Viertelfinale des ATP-500-Tennis-Turniers in Dubai überraschend das Aus gekommen. Der Weltranglistendritte unterlag dem kroatischen Lucky Loser Borna Coric glatt 1:6, 3:6. Der 18-jährige Ranglisten-84. steht damit zum zweiten Mal in seiner Karriere in einem ATP-Halbfinale und bekommt es nun mit Titelverteidiger Roger Federer zu tun.

"Es ist natürlich einer meiner größten Siege", jubelte Coric. Für ihn war es der schon zweite Erfolg gegen einen absoluten Weltklassespieler, im Oktober 2014 hatte er sich im Basel-Viertelfinale gegen Rafael Nadal durchgesetzt gehabt. Der Kroate zeigte keine Nerven, machte bei eigenem Aufschlag 86 Prozent der Punkte und verwertete zudem vier seiner acht Breakchancen. "Er hat kaum Fehler gemacht und sehr solide gespielt und ich habe vom Anfang bis zum Schluss zu viele Fehler gemacht", analysierte Murray. Dem Briten unterliefen gleich 55 unerzwungene Fehler.

Im Head-to-Head stellte das kroatische Talent auf 1:1. 2013 hatte Murray in einem Davis-Cup-Duell noch klar in drei Sätzen die Oberhand behalten. "Er trifft gute Entscheidungen auf dem Platz, ist jetzt viel stärker", sagte Murray. Auch deshalb ist dem Mann aus Zagreb auch im Halbfinale etwas zuzutrauen. "Wenn ich sowohl mental als auch von meinem Tennis bei 100 Prozent bin, dann denke ich, dass ich gegen jeden Spieler eine Chance habe", blickte Coric positiv voraus.

Federer ist fast kampflos ins Halbfinale eingezogen und auch der topgesetzte Novak Djokovic hatte leichtes Spiel. Federer-Gegner Richard Gasquet (FRA) gab nach nur 20 Minuten beim Stand von 1:6 auf, Djokovic war nach einem 6:1, 6:1 über den Türken Marsel Ilhan nicht gefordert. Der Serbe bekommt es im Kampf um den Einzug ins Finale mit dem als Nummer vier gesetzten Tschechen Tomas Berdych zu tun.

Gasquet war kein Prüfstein für Federer, zumal der Franzose bereits nach seinem hart erkämpften Achtelfinal-Erfolg über Roberto Bautista Agut über Rückenprobleme geklagt hatte. "Die 20 Minuten heute waren ein bisschen wenig für einen Test", stellte Federer fest. "Aber ich habe den Ball wie gestern gut getroffen." Vor dem ersten Match gegen Coric ist der Altmeister und 17-fache Grand-Slam-Sieger jedenfalls gewarnt.

"Er scheint sich wirklich steigern zu können, wenn er gegen die Topleute spielt", sagte Federer, der das Spiel Corics gegen Murray nicht sah. "Das Resultat sagt aber genug aus. Diese Botschaft habe ich zur Kenntnis genommen." (APA, 26.2.2015)