Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht gelten als gesunder Durchschnitt. Menschen, die jede Nacht weniger als sechs Stunden schlafen oder im Schichtdienst arbeiten, haben ein höheres Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt. Doch auch zu viel Schlaf könnte einer aktuellen Studie zufolge schädlich sein: Wer länger als acht Stunden schläft, weist demnach ein deutlich höheres Schlaganfallrisiko auf.
In der prospektiven Studie wurden die Daten von 9.692 Männern und Frauen im Alter zwischen 42 und 81 Jahren ausgewertet. In zwei Erhebungswellen im Abstand von vier Jahren (1998 und 2002) gaben die Probanden Auskunft über ihre Schlafdauer und Schlafgewohnheiten. Zudem wurden die Anzahl der Schlaganfälle im Untersuchungssample bis zum Jahr 2009 erhoben.
Grund für signifikanten Unterschied nicht geklärt
Rund 70 Prozent der Untersuchungsteilnehmer zählten dabei zu den Normalschläfern (zwischen sechs und acht Stunden pro Tag), etwa zehn Prozent zu den Langschläfern (mehr als acht Stunden pro Tag). Bis zum Jahr 2009 erlitten 346 Studienteilnehmer einen Schlaganfall, wobei sich zeigte, dass Langschläfer im Vergleich zu den Normal- und Kurzschläfern (weniger als sechs Stunden) ein signifikant höheres Schlaganfallrisiko aufwiesen.
Die höchste Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall (rund viermal so hoch wie im Durchschnitt) war bei jenen Probanden zu konstatieren, deren Schlafpensum im Lauf der beiden Studienphasen in dem Sinn zugenommen hatte, dass sie sich vom Normalschläfer zum Langschläfer entwickelt hatten.
Studienautorin Yue Leng vom Department of Public Health and Primary Care der Universität Cambridge relativiert die gewonnen Ergebnisse insofern, als langer Schlaf auch ein Symptom für Gefäßprobleme oder ein frühes Anzeichen für einen Schlaganfall sein könnte. So gesehen können wir beruhigt weiterschlafen. (red, derStandard.at, 26.2.2015)