Fritz Neugebauer, Chef der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), ist sich sicher: "Niemand wird einen Lohnentgang akzeptieren!"

Kommt darauf an. Wenn man ein bisschen im Internet herumsucht, kommt man auf jede Menge (Zwangs-)Akzeptanz von Lohnkürzungen. Die Beschäftigten der Austrian Airlines haben einen Lohnentgang von mindestens zehn Prozent akzeptieren müssen. Die Belegschaft der Bosch-Werke Hallein hat 2014 minus vier Prozent akzeptiert. Die Belegschaft von Magna stimmte 2009 einer Kürzung um 20 Prozent zu. 2009 war das große Krisenjahr. Es kam in der Industrie flächendeckend zu Kurzarbeit und entsprechenden Einkommensverlusten.

Und damit das auch einmal erwähnt wird: Bei praktisch allen Medienbetrieben kommt es seit Jahren zu teils saftigen Einkommenskürzungen.

Zusätzlich mussten bekannte Unternehmen wie Voith Papierindustrie, Zumtobel Lichtindustrie, Knowles Elektroindustrie oder Steyr Panzer 2014 zum Teil hunderte Leute abbauen.

So ist das im ungeschützten Sektor. Wenn die Auftragslage schlecht und die Kosten zu hoch sind, dann stimmen die Belegschaftsvertreter meist schweren Herzens einer Kürzung zu. Bei Neugebauers Schützlingen geht es darum, dass Ausbildungszeiten vor dem Eintritt in den öffentlichen Dienst anerkannt werden. Deswegen droht Neugebauer mit Streik. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 26.2.2015)