Dubai - Der unter dem Vorwurf des Putschversuches in Bahrain festgenommene Oppositionsführer Scheich Ali Salman bleibt trotz internationaler Kritik im Gefängnis. Ein Gericht in Manama habe am Mittwoch einen Antrag der Verteidigung auf Haftentlassung abgelehnt, verlautete nach der Anhörung aus Justizkreisen.

Salman sei zu dem Gerichtstermin in der traditionellen Kleidung der Schiiten und mit sieben Rechtsanwälten erschienen. Dem 49-Jährigen wird die angebliche Unterstützung eines gewaltsamen Umsturzversuches in dem Golfemirat vorgeworfen. Dem im Dezember festgenommenen Chef des einflussreichen oppositionellen Al-Wefak-Blocks werden außerdem Aufruf zum Ungehorsam und zum Hass gegen einen Teil der Bevölkerung in öffentlichen Erklärungen zur Last gelegt.

Repression

Bahrain ist mehrheitlich schiitisch, doch der ressourcenreiche und strategisch wichtige Inselstaat wird seit Jahrhunderten von der sunnitischen Dynastie der Al-Khalifa beherrscht. Proteste der schiitischen Opposition im Frühjahr 2011 wurden mit Hilfe saudi-arabischer Truppen blutig niedergeschlagen. Seitdem geht die Regierung immer wieder gegen Al-Wefak vor.

Salmans Festnahme war vom Iran, aber auch von den USA, die in Bahrain seit 2011 einen Flottenstützpunkt haben, und internationalen Menschenrechtsorganisationen verurteilt worden. Unter anderem erklärte Human Rights Watch, es gebe keinerlei Beweise, die Salmans Inhaftierung rechtfertigten. (APA, 25.2.2015)