Die meisten Autobauer setzen auf vernetzte Vehikel, diese verfügen jedoch oft noch über eklatante Sicherheitsmängel.

Ein 14-jähriger US-Amerikaner hat der Autobranche einen gewaltigen Schock versetzt: Im Rahmen eines Cybersicherheits-Wettbewerbs konnte er ein vernetztes Auto mit einem Equipment im Wert von lediglich 15 Dollar aufbrechen. Die Marke des Fahrzeugs blieb vorerst geheim, es soll sich aber um einen "großen Hersteller" mit weiter Verbreitung handeln. Der Jugendliche konnte das Auto entsperren, starten, die Musikanlage einschalten sowie Scheinwerfer und Scheibenwischer (kolportiert im Takt der Musik) bedienen.

Schlüsselmoment

Für die Autobranche sei die Demonstration ein "Schlüsselmoment" gewesen, wurde die IT-Forscherin Anuja Sonalker in "Forbes" zitiert: "Sie haben verstanden: Man muss kein versierter IT-Entwickler sein, um Autos zu knacken – es reicht, ein Kind mit 15 Dollar Budget zu sein." Der junge Hacker hatte das Equipment von seinem Taschengeld erworben und sich aus Einzelteilen eine Fernbedienung für das Auto gebastelt.

Massive Lücken

Autobauer konzentrieren sich zunehmend auf "Connected Cars"; egal ob im Bereich selbstfahrend (Google), E-Auto (etwa Tesla, womöglich Apple) oder konventionell. Erst vergangenen Monat war BMW von einer massiven Sicherheitslücke erschüttert worden. Damals konnten Autos über Mobilfunk aufgebrochen werden. Vernetzte Autos weisen eine ganze Palette von Herausforderungen auf: Neben dem digitalen Einbruch drohen etwa Komplikationen im Bereich der Garantie, Malware und Datendiebstahl. (fsc, derStandard.at, 25.2.2015)