Bild nicht mehr verfügbar.

Will CIA-Chef Brennan künftig mit der NSA konkurrieren?

Foto: Reuters/Downing

CIA-Chef John Brennan hat mit seinem Nachrichtendienst noch Großes vor – besonders im Cyberbereich: Die Abteilung soll künftig wohl gleichberechtigt neben den zwei Standbeinen "Operationen" und "Analyse" bestehen und sowohl mehr Ressourcen als auch weit mehr Kompetenzen erhalten.

Rekrutierung

Manchmal sei es nötig, E-Mails zu manipulieren, um jemanden als Informant anzuwerben, erklärte ein CIA-Insider gegenüber der Washington Post. In anderen Fällen sei es etwa sinnvoll, feindliche Spione zu orten oder Terroristen zu überwachen. Das will die CIA künftig selbstständig übernehmen und sich nicht mehr auf den militärischen Geheimdienst NSA verlassen. Bereits jetzt betreibt die CIA mit dem Information Operation Center eine große Abteilung, die etwa gestohlene Laptop-Festplatten entschlüsselt oder Wanzen vorbereitet.

Open Source

Außerdem besteht das "Open Source Center", in dem Mitarbeiter frei zugängliche Informationen aus dem Internet aufbereiten. Quellen sind etwa soziale Medien oder öffentlich zugängliche Foren. In Österreich soll in der sogenannten "NSA-Villa" in Döbling ein solches Center betrieben worden sein.

Konfliktpotenzial

Die Begehrlichkeiten des CIA-Chefs dürften noch für Konflikte mit der NSA-Führung sorgen. Denn deren Kompetenzen könnten sich künftig massiv überschneiden. Aber auch Datenschützer sind in Alarmbereitschaft, denn die CIA ist in der Vergangenheit oft skrupellos gegenüber unbeteiligten Bürgern fremder Länder aufgetreten. Die Washington Post vermutet jedenfalls, dass der Nachrichtendienst auch am massiven Cyber-Budget, das US-Präsident Obama für 2016 vorschlägt, mitnaschen möchte. (fsc, derStandard.at, 24.2.2015)