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NSA-Chef Mike Rogers erlebte einen diskussionsfreudigen Yahoo-Manager

Foto: Reuters/Roberts

So hatte sich das NSA-Chef Mike Rogers wohl nicht vorgestellt: Der Admiral tourt mit einer Imagekampagne durch die USA, um Stimmung für seine Lauschagentur zu machen. Als Teil davon nahm er am Montag an der Cybersicherheits-Konferenz der New America Foundation bei, wo er mit Yahoos Informationssicherheitschef Alex Stamos diskutieren sollte – kein allzu schwieriger Termin. Doch Stamos attackierte den NSA-Chef mit offenem Visier: Wünsche sich der US-Geheimdienst denn, dass Yahoo auch für andere Staaten Hintertüren in seine Produkte einbaue, so Stamos.

Rogers genervt

"Meine Position ist: Ich denke wir würden lügen, wenn wir sagen, dass so etwas technisch nicht machbar ist", konterte Rogers darauf, der den Yahoo-Manager auch mehrmals brüsk unterbrach. Rogers wünscht sich einen gesetzlichen Rahmen, um Hintertüren zu etablieren. Denn Geheimdienste und Polizeibehörden fürchten, bei starker Verschlüsselung nicht mehr auf die Kommunikation Verdächtiger zugreifen zu können.

Andere Länder

Stamos verwies allerdings darauf, dass man keine Hintertüren für nur ein individuelles Land einbauen könne. Unklar sei, wie der IT-Konzern denn dann auf Entschlüsselungswünsche von etwa Saudi-Arabien, China oder Russland reagieren solle. Doch dazu äußerte sich Rogers nicht ausführlich. Ebenso wenig kommentierte er neue Enthüllungen, denen zufolge die GCHQ und NSA den Sim-Karten-Hersteller Gemalto infiltriert haben sollen. (fsc, derStandard.at, 24.2.2015)