Kiew - Bei den Kämpfen um den Bahnknotenpunkt Debalzewe im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Regierung in Kiew in einem Monat 179 Soldaten getötet worden. Weitere 81 Soldaten würden nach dem Abzug der Regierungstruppen vermisst, schrieb der Präsidentenberater Juri Birjukow am Samstag auf seiner Facebook-Seite.

Um Debalzewe war auch nach dem Friedensvertrag von Minsk und der dabei ausgehandelten Waffenruhe weiter heftig gekämpft worden, am Mittwoch gab sich die ukrainische Armee geschlagen und zog sich aus der strategisch wichtigen Stadt zurück.

Die Angaben Birjukows bezogen sich auf die Kämpfe zwischen dem 18. Jänner und dem 18. Februar. Die Gefechte um die wochenlang belagerte Stadt waren damit für die ukrainische Armee die verlustreichste Schlacht seit Beginn des Konflikts im vergangenen April. In dem zehnmonatigen Konflikt wurden fast 5.700 Menschen getötet.

Soldaten eingeschlossen

Der strategisch wichtige Bahnknotenpunkt Debalzewe liegt zwischen den beiden selbsterklärten "Volksrepubliken" Donezk und Lugansk. In der Stadt waren seit Mitte Jänner tausende Soldaten weitgehend eingeschlossen. Ihr Schicksal war bei den Friedensverhandlungen im weißrussischen Minsk vergangene Woche ungeklärt geblieben. Die Eroberung der Stadt gibt den Rebellen nun die Kontrolle über ein weitgehend abgerundetes Territorium. Während der Kämpfe wurden Birjukow zufolge 110 Soldaten von den prorussischen Separatisten gefangen genommen.

Gefangenenaustausch

Die ukrainischen Streitkräfte und die prorussischen Aufständischen haben rund 190 Gefangene ausgetauscht. 139 ukrainische Soldaten und 52 prorussische Separatisten wurden am Samstagabend an der Frontlinie in der Region Luhansk (Lugansk) der jeweils anderen Konfliktpartei übergeben. (APA, 21.2.2015)