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Private-Equity-Investoren werden wieder zu beliebten Geldgebern. Das Interesse an der Assetklasse steigt.

Foto: Reuters/Federico Gambarini

Wien - Viele Investoren seien mittlerweile verzweifelt, sagt Michel Degosciu, Gründungspartner der LPX Group. Denn die als sicher geltenden Veranlagungen würfen kaum noch Renditen ab, und viele Aktienmärkte seien zuletzt schon sehr gut gelaufen. Weil an den Börsen mittlerweile auch schon Korrekturen erwartet würden, würden verstärkt Alternativen gesucht - womit das Interesse an der Anlageklasse Private Equity wieder steige. Vom Image dieser Investoren als "böse Heuschrecken" habe sich die Branche verabschiedet, sagt Degosciu zum Standard. Denn viele hätten realisiert, dass mangels Bankkrediten oder Hilfen von den Staaten die Private-Equity-Investoren wichtige Geldgeber geworden sind.

Das Verhältnis zwischen eingesammelten und ausgeschütteten Geldern habe sich seit 2013 auch wieder normalisiert. Die LPX Group hat sich auf den Bereich Listed Private Equity spezialisiert, investiert also nur in börsennotierte Private-Equity-Unternehmen und geht keine Direktbeteiligungen bei Unternehmen ein. Rund 120 gelistete Unternehmen bilden das Anlageuniversum der LPX Group ab, die ihre Top-Picks in Form von Fondsbeteiligungen anbietet. Der Wert an der Börse dieser rund 120 Unternehmen summiert sich mittlerweile auf rund 100 Milliarden Euro. Die Aktienkurse der notierten Private-Equity-Gesellschaften lagen zuletzt bei 15 bis 25 Prozent, was die Anlageklasse zunehmend attraktiver mache. Die Performance dieser Assetklasse entstehe laut Degosciu aufgrund der fundamentalen Geschäfte und basiere nicht auf billigem Notenbankgeld.

Geschäft steht auf gesünderer Basis

Dass die Branche wieder in Schwung gekommen sei, zeige sich laut Degosciu auch daran, dass die Dealaktivitäten wieder zugenommen hätten - aber nicht zu übertriebenen Preisen abgewickelt würden, wie das vor der Finanzkrise der Fall gewesen sei. Auch der Anteil der Fremdfinanzierungen sei bei den Deals auf ein vernünftiges Level gesunken. Um hier kein Risiko einzugehen, investiert LPX aber nur in jene Unternehmen, die ihr Geschäfte ohne Fremdfinanzierungen (Leverage) durchführen. Rund 78 Millionen Euro verwaltet der Fonds derzeit.

Der Suche nach laufender Rendite entsprechend hat LPX seinen LPActive-Value-Fund nun auch in einer ausschüttenden Variante auf den Markt gebracht. Momentan wird von einer jährlichen Dividendenrendite von fünf bis sechs Prozent ausgegangen. Die Zeichnungsfrist des Fonds wurde nun abgeschlossen, die Zulassung für Österreich ist im Laufen. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, 20.2.2015)