Noch vor dem Frühlingsbeginn bringt BMW das 2er-Cabrio zu den Händlern. Wir erinnern uns: Wie bereits aus dem 3er-Coupé und 3er-Cabrio die neuen 4er-Modelle wurden, bezeichnet BMW das Coupé und das Cabrio des 1ers nun als 2er. Ein wenig verwirrend wird die Zahlenschmeißerei dann aber doch, weil der - nein, keine Sorge, hier wird nicht geflucht - klobige Frontkratzer Active Tourer auch 2er heißen darf. Und jetzt kommt, noch familiärer, ein Gran Tourer als Vorderhaxler-2er.

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Dagegen ist das 2er Cabrio ein Klassiker, der die Stärken von BMW unter einer neuen Kennziffer vereint. Motor vorn, Antrieb hinten, dazwischen ein knackiges Getriebe und ein Handanker, der ohne Elektronik auskommt.

Die mechanische Handbremse ist keine Spar-, sondern eine Spaßmaßnahme. BMW muss im Grunde nicht sparen. Die lachen sich vermutlich selber kropfert, wenn sie ihre Verkaufszahlen sehen, und schreiben einen "besten Monat der BMW-Geschichte" nach dem anderen.

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Das bedeutet Wachstum - nicht nur bei der Modellpalette, sondern auch beim 2er-Cabrio. Es legte in der Länge um 72 mm zu, ging aber auch in die Breite. Plus 26 mm messen die Techniker von BMW, die Spur wurde breiter, der Radstand wuchs. Das bedeutet auch mehr Platz fürs Gepäck. 335 Liter fasst das Heck des Cabrios bei geschlossenem Verdeck. Das sind um 30 Liter mehr als im eine Nummer kleineren Vorgänger. Bei offenem Fetzendach ist der Gepäckraum immer noch um 20 Liter größer als zuvor.

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Das Dach ist nun deutlich besser gedämmt. Selbstredend wird die Stoffhaube elektrisch geöffnet und geschlossen. Dafür braucht der 2er mit 20 Sekunden doppelt so lang wie Audis TT Roadster. Stehen zu bleiben braucht man für das Manöver nicht, bis Tempo 50 km/h funktioniert das problemlos.

Wer jetzt wegen Wachstums und Komfortzuwachses an deutlich mehr Gewicht denkt, könnte verwundert sein. Wog der 118i mit 143 PS noch 1480 Kilogramm, wird der 136 PS starke Dreizylindrige 218i (kommt erst im Sommer) 1570 Kilogramm wiegen. Anders schaut die Sache bei der Topmotorisierung aus: Dem BMW 135i Cabrio (306 PS, 1675 kg) steht der 326 PS starke M235i mit dem gleichen Gewicht gegenüber.

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Also ist auch bei BMW ein wenig Fastenzeit. "Bis zu zwölf Prozent mehr Leistung und bis zu 20 Prozent weniger Verbrauch" verspricht BMW-Österreich-Sprecher Michael Ebner bei der Motorisierung des 2er-Cabrios, der zum Marktstart mit einem Diesel und drei Benzinern loslegt. Im Lauf des Jahres kommen ein kleinerer Diesel, der 218d, und, wie gesagt, ein kleinerer Benziner, der 218i, dazu. Dann wird es das Cabrio auch mit Allrad (xDrive) geben

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Fastenzeit ist übrigens natürlich auch in der zweiten Reihe angesagt, wenn vorn ausgewachsene Erwachsene reisen. Keine Fastenzeit kennt BMW bei der Preisgestaltung. Gut 40.000 Euro legt man hin, will man den 2er mit dem Stoffdach fahren. Dafür gibt es serienmäßig Leichtmetallräder, Klimaautomatik, Regensensor und Freisprecheinrichtung. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 20.2.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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