Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein hochauflösendes Verfahren zur klinisch-diagnostischen Bildgebung bei Patienten. Häufig kommen zusätzlich Kontrastmittel zum Einsatz, die bestimmte Gewebsstrukturen und krankhafte Prozesse verdeutlichen. Dabei korreliert das in der MRT generierte Bildsignal allerdings nicht mit der tatsächlichen quantitativen Anreicherung von Kontrastmittel im Gewebe.

Ein Forscherteam vom Helmholtz Zentrum München hat nun einen Ansatz entwickelt, um Kontrastmittelanreicherungen spezifisch messen zu können. Mittels bildgebender Massenspektrometrie (MALDI-MS-Imaging) gelang es ihnen, Gadolinium-haltige Kontrastmittel im Gewebe quantitativ zu erfassen und eine entsprechende Korrelation mit dem MRT-Bild herzustellen.

MALDI-MS-Imaging ist eine Form der sogenannten molekularen Bildgebung. Damit können verschiedenste Moleküle, u.a. Proteine, Lipide sowie Komponenten des Zellstoffwechsels, aber auch Wirkstoffe und deren Metaboliten in Gewebeschnitten über ihre Massensignale detektiert und lokalisiert werden.

Verbesserte diagnostische Aussagekraft

Das Verfahren wird bereits in der Industrie eingesetzt, um Wirkstoffe zu erforschen. Mit der aktuellen Studie wurden nun MRT-Kontrastmittel als eine neue Klasse von Molekülen für diese Methode messbar gemacht. "Indem wir die feingewebliche Verteilung von Kontrastmitteln präzise und quantitativ erfassen, können wir einen entscheidenden Beitrag liefern, um diese weiterzuentwickeln und zu verbessern", erklärt Studienleiter Axel Walch.

Gemeinsam mit Experten vom Klinikum der Technischen Universität München konnten die Wissenschaftler ihren Ansatz erfolgreich testen: In einem Herzinfarktmodell gelang es, die gewebsspezifische Kinetik eines eingesetzten Kontrastmittels zu ermitteln. Die Daten zeigen, wie sich das Kontrastmittel in gesundem und geschädigtem Herzgewebe verhält. - Dadurch soll zukünftig die bildgebende Diagnostik beim Patienten verbessert werden. (red, derStandard.at, 19.2.2015)