Der chinesische Hardware-Hersteller Lenovo steht wegen einer Adware, die auf Laptops und Desktop-Rechner entdeckt wurde, scharf in der Kritik. Das Schadprogramm namens "Superfish" schleicht sich beispielsweise in die Google-Suche ein und fügt eigene Werbeanzeigen hinzu. Weiters stört "Superfish" in Internet Explorer und Google Chrome mit Pop-Ups und anderen Werbemaßnahmen, ohne dabei um die Erlaubnis der Nutzer zu bitten.
Proteste
Viele Lenovo-Kunden sind erzürnt und haben gegen die Praxis des Herstellers protestiert. Mark Hopkins, Chef des Kundenservices, hat deshalb einen "temporären" Stop von "Superfish" angekündigt. Sollten dessen Hersteller aber eine nutzerfreundlichere Version schaffen, würde Lenovo wieder mit der Auslieferung des Programms beginnen. Denn, so Hopkins: "Superfish hilft Lenovo-Nutzern, Produkte zu finden".
Zertifikate gefälscht
Wie TheNextWeb berichtet, könnte das Programm neben der Infiltration von Werbeplätzen im Netz aber noch schädlichere Gewohnheiten an den Tag legen: Offenbar kann "Superfish" Sicherheitszertifikate fälschen und dem Rechner eine sichere Umgebung vorgaukeln. Das könnte im Extremfall dazu führen, dass die Superfish-Betreiber sensible Daten (etwa Bankgeschäfte) mitlesen könnten.
Datenschützer und Sicherheitsexperten raten Lenovo-Kunden, die Software manuell zu entfernen. (fsc, derStandard.at, 19.2.2015)