Peter Habison, Weltraum-Land Österreich. € 29,90 / 232 Seiten. Seifert Verlag, Wien 2014.

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Wann immer in Österreich von Raumfahrt die Rede ist, wird ein Name hervorgeholt: Franz Viehböck. Der Elektrotechniker personifiziert hierzulande, seit er am 1991 an Bord der Sojus TM-13 zum Flug ins All aufbrach, die Erkundung des Weltraums wie Niki Lauda die Formel 1. Natürlich darf seine Geschichte in einem Buch mit Biografien von Raumfahrtpionieren nicht fehlen.

Insgesamt 17 Porträts dieser Art hat der Astronom Peter Habison in seinem Buch Weltraum-Land Österreich geschrieben. Und sie haben alle eines gemeinsam: Die solcherart Porträtierten erzählen in ausufernd langen Zitaten ihre Sicht der Dinge, der Autor hält sich mit einordnenden Anmerkungen weitgehend zurück. Das ist zwar durch den Untertitel des Buchs, "Pioniere der Raumfahrt erzählen", gedeckt, ein wenig mehr kritische Reflexion hätten dem Werk aber gut getan.

Immerhin weiß man nach der Lektüre, welche Anstrengungen Wissenschafter wie Willibald Riedler, langjährige Chef des Grazer Instituts für Weltraumforschung, aber auch Beamte und Forschungsförderer unternommen haben, um in Österreich Weltraumforschung zu etablieren. Und das war und ist nicht gerade wenig.

Wer sich ein wenig mit diesem Bereich beschäftigt hat, der wird sich mehr Projektbeispiele etwa aus der Satellitenforschung wünschen - und hätte auf das eine oder andere Mission Statement der Protagonisten vielleicht verzichten können. (Peter Illetschko, DER STANDARD, 18.2.2015)