Die Entwurfsplanung für das neue Center in Wien-Simmering besorgte das Düsseldorfer Architekturbüro Chapman Taylor.

Rendering: Chapman Taylor

Statt wie zuvor 40 soll es nach Neubau und Erweiterung 90 Shops geben.

Rendering: Chapman Taylor

Seit mehr als 30 Jahren gibt es den Huma Einkaufspark in Wien-Simmering. Nun wird er runderneuert, der offizielle Startschuss dazu fiel am heutigen Dienstag: Im Beisein von Bürgermeister Michael Häupl und Bezirksvorsteherin Eva-Maria Hatzl (SPÖ) wurde der Grundstein für das neue Center gelegt.

Provisorium in Betrieb

Nach Abschluss aller Bauarbeiten im Jahr 2017 wird das Einkaufszentrum insgesamt 50.000 m² vermietbare Fläche in 90 Shops aufweisen, wie Marcus Wild, Geschäftsführer des langjährigen Huma-Park-Betreibers SES Spar European Shopping Centers, erklärte. Darunter werden auch gleich drei Shops der norwegischen Varner-Gruppe sein, die derzeit mit den Shops der Textilkette Dressmann auf Expansionskurs ist. Ein solcher wird im Huma Shoppingcenter einziehen, ebenso wie zwei andere Marken des Konzerns, berichtete Wild.

Aktuell sind im alten Huma Einkaufspark nur noch wenige Ankermieter in einem Provisorium vertreten (etwa Interspar, Media Markt, H&M, New Yorker, McDonald's). Dieses Provisorium wird nach Fertigstellung des ersten Bauteils abgerissen und ebenfalls durch einen neuen Bauteil ersetzt. Der erste Bauabschnitt, dessen Bodenplatte derzeit betoniert wird, soll 2016, der zweite 2017 eröffnet werden.

100 Millionen Euro werden investiert

Eigentümer des Einkaufsparks ist die Münchner Jost Hurler Unternehmensgruppe München. Sie hat den seit 1970 bestehenden Einzelhandelsstandort 1984 übernommen. Zunächst war die Firma Metro für den Betrieb zuständig, seit 20 Jahren ist SES Betreiber der Flächen.

In den nunmehrigen Umbau des Huma Parks investiere man rund 100 Millionen Euro, wie Jost-Hurler-Geschäftsführer Wolfgang Müller sagte.

Bessere Anbindung geplant

Die öffentliche Anbindung des Zentrums ist stark ausbaufähig, aktuell fahren lediglich drei Buslinien den Standort an. Beworben wird das Zentrum daher schon jetzt mit der "verkehrsgünstigen" Anbindung an Ostautobahn (A4) und Schnellstraße S1 sowie 2.000 Gratis-Parkplätzen. Was die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln betrifft, habe man für den Umbau auch keine strengeren Auflagen zu erfüllen gehabt, da es an diesem Standort ohnehin schon seit Jahrzehnten ein Einkaufszentrum gab, sagte SES-Vorstand Marcus Wild zu derStandard.at. Für die Zeit nach der Eröffnung des ersten Bauteils kündigte er allerdings eine Verbesserung an; wie die aussehen wird, darüber zerbreche man sich gerade den Kopf. Shuttle-Busse seien ein Thema.

Die Entwurfsplanung für das neue Center stammt vom renommierten internationalen Architekturbüro Chapman Taylor Düsseldorf. Die Generalplanung erfolgt durch ATP architekten ingenieure, Innsbruck.

Flugzeugabsturz 1982

Die Hurler GmbH wurde vom Kaufmann Jost Hurler (1918-2003) gegründet. Er begann seinen Aufstieg mit Supermärkten. 1969 eröffnete Hurler in München ein erstes Einkaufszentrum mit einer Verkaufsfläche von 40.000 Quadratmetern. Eine starke Expansion folgte, bis ein Schicksalsschlag dem ein Ende setzte: 1982 kam Hurlers Sohn, designierter Nachfolger im Chefsessel, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, ebenso fünf Top-Manager und die beiden Piloten der Maschine. Jost Hurler trennte sich in der Folge vom Einzelhandel und verpachtete seine Handelsflächen an Metro. Die Immobilien blieben aber in Hurlers Eigentum. (mapu, derStandard.at, 17.2.2015)