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Kritiker des METI-Vorhabens verweisen darauf, dass nicht vorhersehbar sei, wie eine technologisch überlegene Alien-Rasse der Menschheit begegne.

Seit 1999 suchen Wissenschaftler der University of Berkeley mit riesigen Radioteleskopen nach Hinweisen auf extraterrestrische Existenzen. Daran beteiligt sind über das Projekt "SETI@Home" auch Menschen aus aller Welt. Sie stellen die Leerlaufzeit ihrer Rechner zur Verfügung, um vom Arecibo-Observatorium gelieferte Daten auszuwerten.

Forscher wollen Botschaften ins All schicken

Die übergeordnete Institution, das SETI-Institut (SETI steht für "Search for Extraterrestrial Intelligence"), hat sich nun auf der Wissenschaftskonferenz AAAS dafür ausgesprochen, künftig nicht nur ins All zu lauschen, sondern auch selbst wieder gezielt Botschaften in den Kosmos zu schicken, berichtet Science Mag. Eine Haltung, die nicht auf ungeteilte Zustimmung stößt.

Hinweise auf außerdische Zivilisationen konnte man bislang nicht entdecken, mit einem METI-Programm ("Messaging to Extraterrestrial Intelligence") könnte man jedoch die Chance erhöhen, dass die Menscheit selbst von Außerirdischen entdeckt wird. Ein Szenario, dem unter anderem die NASA sowie Tesla-CEO und SpaceX-Gründer Elon Musk skeptisch gegenüberstehen.

Warnende Stimmen

Sie schreiben, dass man nicht prognostizieren könne, was passiere, wenn eine technologisch wahrscheinlich deutlich weiterentwickelte, intelligente Lebensform die Lebenszeichen von der Erde registriere, fasst Heise zusammen. Daher solle man vorerst darauf verzichten, gezielt durch "Schreien" auf sich aufmerksam zu machen und lieber weiter nur zuhören.

Science-Fiction-Autor David Brin erinnert unter Verweis auf die Zeit der Eroberer daran, dass es schon in der menschlichen Geschichte negative Beispiele für das Aufeinandertreffen technologisch verschieden entwickelter Zivilsationen gebe. Er kritisiert außerdem, dass eine solche Entscheidung nicht von einem kleinen Gremium getroffen werden dürfe.

Gegenargumente

Befürworter eines METI-Programms wiederum argumentieren, dass von der Erde aus ohnehin bereits jetzt schon genug "verräterische" Strahlung ins All gesendet werde. Weiter entwickelte Spezies hätten vermutlich auch empfindlichere Empfangssysteme, die diese registrieren können.

Abgesehen davon, dass in Einzelprojekten – etwa einer Werbenachricht des Snackherstellers Doritos – immer wieder gezielt Botschaften ins All gesendet worden sind, ist auch noch unklar, was in einem eventuellen METI-Projekt in die Sterne geschickt würde. Während Douglas Vakoch vom SETI-Institut nur gelegentlich Botschaften begrenzten Umfangs übermitteln möchte, plädiert etwa sein Kollege Seth Shostak dafür, das komplette Internet ins All zu "streamen". (gpi, derStandard.at, 17.02.2015)