Wien - Nach Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat sich auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) gegen staatliche Finanzhilfen für die rund 150.000 Franken-Kreditnehmer in Österreich ausgesprochen, die durch die Aufwertung Probleme mit ihrem Fremdwährungskredit bekommen haben. Der Staat könne nicht "für etwaige Verlust" einspringen.

Rund 6.000 österreichische Haushalte werden heuer die Auswirkungen der Franken-Freigabe zu spüren bekommen. Laut Finanzmarktaufsicht (FMA) werden im laufenden Jahr 4 Prozent der Fremdwährungskredite fällig, in Summe rund 1,2 Mrd. Euro. Die Banken müssten mit "vernünftigen Regelungen" denjenigen Frankenkreditnehmer entgegenkommen, die sich jetzt in einer "schwierigen Lage" befinden, sagte Hundstorfer am Montag.

Einige hundert Franken-Kreditnehmer, die nach der überraschenden Freigabe des Schweizer Franken-Wechselkurses durch die Schweizer Nationalbank (SNB) durch Stop-Loss-Order kräftige Verluste erlitten hatten, können diesen Kredit bis Ende Februar kostenfrei wieder in einen Frankenkredit umwandeln. Darauf hatten sich Banken und Sozialministerium Anfang Februar geeinigt. Mit dem Euro-Kurslimit von knapp unter 1,2 Franken hätte der Frankenkredit in Euro umgewandelt werden sollen. Aber entgegen der Annahme der meisten Konsumenten lag der nächstmögliche Umstiegskurs erst bei rund 1:1. Die Frankenkredite wurden von den Banken also fast 20 Prozent unter den Erwartungen der Konsumenten in Euro konvertiert worden. (APA, 16.2.2015)