Wien - Die Bank Austria sieht "erste leise Signale", dass sich die Konjunktur in Österreich wieder aufhellt. Die Volkswirte der Bank haben ihre Prognose für 2015 von 0,7 auf 0,9 Prozent angehoben. Für 2016 wird unverändert ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,5 Prozent erwartet. Risiken seien die Ukraine-Krise sowie die griechischen Staatsschulden, so Chefökonom Stefan Bruckbauer am Montag.

Erfreulich sei die überraschend gute Konjunktur in Deutschland. Zwei Drittel des für Österreich erwarteten Wirtschaftswachstums kommen von außen: Namentlich soll es durch den schwächeren Euro und den niedrigen Ölpreis einen Schub für die heimische Wirtschaft geben. Der mehr als eine Billion Euro schwere Anleihenkauf der Europäischen Zentralbank (EZB) werde zwar keine weiteren Konjunktureffekte haben, aber den Euro über längere Zeit schwächen. Dies solle vor allem der Exportwirtschaft zu gute kommen.

Der Bank Austria Konjunkturindikator lag im Jänner 2015 genau auf der Nulllinie. Im Vormonat war er mit minus 0,1 Prozent noch leicht negativ gewesen. Die Stimmung unter den Verbrauchern und in der Industrie verbessere sich und werde durch den Rückenwind in Europa unterstützt. Die Aussichten seien aber dennoch "überschaubar", so Bruckbauer. Eine nachhaltige Festigung der Konjunktur sei in den aktuellen Daten noch nicht erkennbar.

Die Experten der UniCredit-Tochter Bank Austria gehen davon aus, dass die Inflation bis zu Jahresmitte auf etwa 0,5 Prozent sinken werde. Im Jahresdurchschnitt erwarten sie eine Teuerungsrate von 0,9 Prozent, vor allem wegen des auf knapp über 50 Dollar je Barrel gesunkenen Ölpreises. Dies sollte den Konsum zusätzlich ankurbeln. Der Verfall des Ölpreises sorge für Kaufkraft. "Ein durchschnittlicher Haushalt in Österreich wird sich 2015 im Vergleich zum Vorjahr etwa 300 Euro an Treibstoffkosten ersparen und ein Haushalt, der mit Heizöl heizt, weitere 400 Euro", rechnete Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl vor. (APA, 16.2.2015)