Rom/Bagdad – Italien will bis zu 5.000 Soldaten für eine Mission in Libyen gegen den jihadistischen Terrorismus einsetzen. "Wenn wir in Afghanistan 5.000 Soldaten eingesetzt haben, kann in einem Land wie Libyen, das uns näher betrifft, der Einsatz noch größer sein", sagte die italienische Verteidigungsministerin Roberta Pinotti im Interview mit der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" am Sonntag.

"Italien ist bereit, in Libyen eine Koalition aus europäischen und nordafrikanischen Ländern zu führen, um das Fortschreiten der IS-Terroristen zu stoppen, die bis zu 350 Kilometer von unseren Küsten entfernt gelangt sind", so die Verteidigungsministerin. Mit IS-Terroristen meinte sie die Jihadisten der Organisation "Islamischer Staat" (IS). "Wir diskutieren darüber seit Monaten, doch der Einsatz ist jetzt dringend geworden", sagte Pinotti. Über die Eigenschaften der Mission will Italien mit den Partnern im Rahmen eines Uno-Mandats diskutieren.

Italiens Premier Matteo Renzi stärkte indes seinem Außenminister Paolo Gentiloni den Rücken, der zuvor Roms Bereitschaft zum Kampf gegen "eine aktive terroristische Bedrohung" unter UN-Führung verkündet hatte. Ursache für Gentilonis Erklärung sind die jüngsten Entwicklungen in Libyen, wonach eine den IS-Jihadisten loyale Gruppierung in der Stadt Sirte Radio- und Fernsehsender unter ihre Kontrolle gebracht hatte. "Italien ist bereit, seinen Teil im Rahmen einer UN-Mission zu leisten, um das Prinzip der Freiheit und der Rechte zu verteidigen", bestätigte Renzi Gentilonis Ankündigung am Sonntag laut Medien. (APA, 15.2.2015)