Wien - Augenhöhe war einmal, die 100. Auflage des Nord-Süd-Klassikers Bayern München gegen Hamburger SV findet mit klar verteilten Rollen statt. Für den Meister aus München geht es am Samstag nach einem mäßigen Rückrundenstart in der deutschen Fußball-Bundesliga um eine überzeugende Generalprobe für das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale nur drei Tage später gegen Schachtar Donezk.

Pep Guardiola weiß, dass die Leistungen des Rekordmeisters in den bisher durchwachsenen Rückrundenspielen nicht ausreichen, um Großes zu erreichen. "Wir haben acht Punkte Vorsprung. Aber wenn wir so spielen wie in den ersten drei Spielen, haben wir Probleme in der Bundesliga und keine Chance in der Champions League", mahnte der Bayern-Coach. Wirklich besorgt zeigte er sich aber nicht: "Ich weiß, wir werden uns verbessern!"

Ribery-Comeback

Guardiola hat in der Jubiläumspartie einige Luxusprobleme zu moderieren. Mit der Rückkehr von Franck Ribery hat er mit dem Franzosen, Arjen Robben, Robert Lewandowski, Mario Götze und Thomas Müller fünf herausragende Offensivspieler zur Verfügung. David Alaba wird links in der Abwehr erwartet.

58 Siege, 22 Unentschieden, 19 Niederlagen, 216:100 Tore - die Bilanz gegen den HSV spricht vor dem 100. Liga-Duell klar für den FC Bayern. Für den HSV waren die jüngsten vier Gastspiele in der Münchner Arena mit vier Niederlagen und 3:23 Toren, darunter ein 2:9 vor zwei Jahren, eher der blanke Horror.

Die Hamburger hoffen, dass der HSV (6 Punkte) zumindest in der Rückrundentabelle vor den Bayern (4) bleibt. "Davon können wir uns nichts kaufen, aber schlecht ist es auch nicht", meinte Trainer Josef Zinnbauer, der einen hochmotivierten HSV ankündigte: "Jeder Verein spielt gegen die Bayern das Maximale, was geht." Das klappte bei seinem Einstand als HSV-Chefcoach mit einem 0:0 ganz gut.

Junuzovic vs. Manninger

Das Team der Stunde ist Werder Bremen mit zuletzt vier Siegen in Serie. Am Samstag ist Augsburg mit Österreichs Torhüter Alexander Manninger und damit der Überraschungsvierte zu Gast. "Den vierten Platz in der Tabelle bekommt man nicht geschenkt", sagte Trainer Viktor Skripnik, der die Bremer vom sechzehnten auf den achten Platz führte.

Werders ÖFB-Teamspieler Zlatko Junuzovic kann sich jedenfalls auf einen herzlichen Applaus einstellen, nachdem der Fan-Liebling am Freitag seinen Vertrag vorzeitig bis 2018 verlängert hat. Innenverteidiger Sebastian Prödl ist nach seinem Innenbandeinriss im rechten Knie diese Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, aber für Einsätze noch nicht fit genug.

Im rheinischen Derby bei Borussia Mönchengladbach (Martin Stranzl sollte rechtzeitig fit werden) hofft der 1. FC Köln mit Trainer Peter Stöger und Verteidiger Kevin Wimmer auf den ersten Derby-Sieg seit 4. Oktober 2008.

Der Tabellenzweite VfL Wolfsburg gastiert bei Angstgegner Bayer Leverkusen. Die Niedersachsen konnten keine der 17 Partien in der BayArena gewinnen. Vielleicht ändert sich das mit dem neu verpflichteten Weltmeister Andre Schürrle, der erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. (APA/dpa, 13.2.2015)