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Ried war in Hütteldorf immer ein höflicher Gast. Die Innviertler haben dort noch nie gewonnen. Am Samstag spielt man freilich im Ernst-Happel-Stadion.

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Wien/Ried im Innkreis - Nona will Rapid am Samstag (16:00) gegen Ried mit drei Punkten ins Frühjahr starten. Alles andere wäre seltsam und dem Saisonziel - einem internationalen Startplatz - auch absolut nicht zuträglich. Für die Partie waren bis Freitagmittag rund 14.000 Karten abgesetzt. Anlässlich des Valentinstages am Samstag konnten sich bis Freitagabend alle Frauen im Fancorner in Hütteldorf oder im Rapid-Fanshop im Stadion-Center eine Gratis-Karte abholen.

Trainer Zoran Barisic zeigte sich im Vorfeld auch aufgrund einer gelungenen Vorbereitung optimistisch. Der Tatsache, dass die Grün-Weißen gegen Ried noch keines ihrer 35 Bundesliga-Heimspiele verloren, misst der Wiener hingegen keine große Bedeutung bei. "Die Statistik interessiert mich wenig. Das Spiel beginnt bei null und wird kein Selbstläufer. Wir werden sehr hart für einen Sieg arbeiten müssen", vermutete Barisic.

Vor den Innviertlern zeigte der 44-Jährige großen Respekt. "Sie haben in der Offensive schnelle und technisch gute Spieler, können gut umschalten und sind bei Standard-Situationen gefährlich." Die Rieder werden im Happel-Stadion wohl eher auf die Defensive bedacht sein. "Aber wir treffen oft auf einen Gegner, der tief steht. Da braucht man Pläne, um Tore zu erzielen", sagte Barisic.

Ausfälle und Tormannfragen

Der Coach muss gegen die Rieder auf die rekonvaleszenten Brian Behrendt, Christopher Dibon und Jan Novota verzichten. Wer Letzteren als Goalie ersetzt, ließ Barisic offen. Infrage kommen der 21-jährige Tobias Knoflach und der 19-jährige Marko Maric. Er habe Vertrauen zu beiden Keepern, betonte der Coach. Über seine Entscheidung wollte er die zwei Tormänner noch am Freitag informieren.

Maric ließ sich vor eineinhalb Wochen in einem Testspiel in Belek gegen Bohemians Prag zu einer abfälligen Geste gegenüber einem Gegenspieler hinreißen. "Er ist noch jung, da können Fehler passieren. Aber man kann davon ausgehen, dass es eine Kopfwäsche gegeben hat", meinte Barisic.

Nicht nur bei der Einserfrage hat der Rapid-Betreuer die Qual der Wahl. Durch die Rückkehr von Langzeitverletzten wie Michael Schimpelsberger oder Andreas Kuen gibt es ein ziemliches Gedränge um die 18 Plätze im Kader. Barisic schickt nur ungern Spieler auf die Tribüne. "Das sind Dinge, die mir Sorgen bereiten. Aber wir leben im Leistungssport. Jeder hat im nächsten Training wieder die Gelegenheit, sich zu beweisen."

Erwartungen

Barisic freut sich darüber, dass Deni Alar nach mehrmonatiger Leidenszeit wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist und hofft auf eine Steigerung von Louis Schaub in den kommenden Wochen. "Wir erwarten uns von ihm mehr und möchten einen nächsten Entwicklungsschritt sehen."

U21-Teamspieler Schaub soll mithelfen, dass es Rapid in den Europacup schafft - zumindest in die Europa-League-, wenn möglich aber auch als Vizemeister in die Champions-League-Qualifikation. "Die Champions-League-Quali ist in unseren Köpfen drin. Doch wir sollten nicht so vorausschauend denken, sondern uns nur aufs nächste Match konzentrieren", forderte Barisic.

Sportdirektor Andreas Müller meinte zu den Saisonvorhaben: "Unser Ziel ist ein internationaler Wettbewerb. Platz eins ist um einiges entfernt, aber auch da kann man noch danach schauen, wenn Salzburg schwächeln sollte", erklärte der Deutsche. Barisic gab sich im Zusammenhang mit möglichen Meisterchancen zurückhaltend. "Die Salzburger werden die Abgänge von Kampl und Alan nicht eins zu eins ersetzen können, haben sich aber gut verstärkt. Doch wir schauen nur auf uns." Rapid liegt derzeit als Vierter neun Punkte hinter dem Spitzenreiter.

Ried weit hinten aber nicht weit zurück

Sechs Punkte hinter dem Rekordmeister rangiert Ried an der achten Stelle. Im Falle eines Sieges im Prater-Oval würde man nicht nur das Abstiegsgespenst wohl endgültig verscheuchen, sondern auch die Negativserie gegen Rapid in Wien beenden. "Wir beschäftigen uns nicht damit, aber man wird schon permanent auf diese Statistik angesprochen", meinte Coach Oliver Glasner.

Unmittelbar vor Anpfiff gibt es eine Trauerminute für den im Jänner im 76. Lebensjahr verstorbenen Ex-Kapitän Walter Glechner, außerdem tritt Rapid mit Trauerflor an. Weiters gibt es Ehrungen für die Geburtstagskinder Alfred Körner (89) und August Starek (70). (APA, 13.2.2015)

SK Rapid Wien - SV Ried (Samstag, 16.00 Uhr, Wien, Ernst-Happel-Stadion, SR Ouschan). Bisherige Saisonergebnisse: 1:0 (h), 2:1 (a)

Rapid: Knoflach/Maric - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Petsos, Schwab - Schaub, S. Hofmann, F. Kainz - Beric

Ersatz: Maric/Knoflach - Stangl, Schimpelsberger, Schobesberger, Wydra, Grahovac, Kuen, Starkl, Prosenik, Alar

Es fehlen: Novota, Dibon, Behrendt (alle rekonvaleszent)

Ried: Gebauer - Filipovic/Pichler, Trauner, Reifeltshammer - Kragl, Murg, Streker, Lainer - Möschl/Fröschl, Thomalla, Walch/Perstaller

Ersatz: Höbarth - Janeczek, Baumgartner, Burghuber, Elsneg, Ziegl

Es fehlt: Polverino (Muskelfaserriss)

Fraglich: Möschl, Walch (beide erkrankt), Filipovic (Muskelprobleme)