Molyneux will künftig die Presse meiden, erklärte er gleich gegenüber mehreren Medien.

Foto: 22Cans

Peter Molyneux gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Games-Branche. Seit "Populous" stand der Entwickler hinter zahlreichen innovativen Spieletiteln, fiel aber immer wieder auch mit großspurigen Ankündigungen auf, die letztlich nicht eingehalten wurde. Jüngster Fall ist der per Kickstarter mitfinanzierte Titel "Godus", dessen Fertigstellung ungewiss ist.

Dazu wurde zuletzt bekannt – der GameStandard berichtete – dass der Gewinner der "Curiosity"-Challenge bis heute darauf wartet, in dem Spiel zum "Gott der Götter" erhoben und an den Einnahmen beteiligt zu werden. Der Fall sorgte für viel Aufmerksamkeit und eine Welle der Empörung. Molyneux, der nach eigenen Angaben zuletzt auch bedroht wurde, verspricht nun, leiser zu treten.

Ungewisse Zukunft für "Godus"

Kampfsystem, Multiplayer, Story und eine PC-Version – ein Teil jener Versprechen für den spirituellen Nachfolger von "Populous", mit dem Molyneux' Entwicklerstudio 22Cans über eine halbe Million Pfund von interessierten Spielern einsammeln konnte.

Bis heute ist nichts davon implementiert, wenn alles gut geht, könnte aber immerhin das Kampfsystem Anfang April fertig sein. Derweil wurde das "Godus"-Team zugunsten eines neuen Projektes namens "The Trail" verkleinert.

"Sie haben meine Familie bedroht"

Die Reaktionen auf die Ereignisse waren diesmal allerdings wütender als sonst, schreibt Games Industry. "Sie haben mich bedroht. Sie haben meine Familie bedroht", erklärte er gegenüber dem Guardian. "Es kann so nicht weitergehen."

Infolge dessen gäbe es für ihn nur eine Möglichkeit, meint Molyneux. Diese bestünde daraus, überhaupt nicht mehr mit der Presse zu reden. "Ich liebe es, an Spielen zu arbeiten. Ich fühle mich geehrt, Teil dieser Branche zu sein. Aber ich verstehe, dass die Leute es satt haben, meine Versprechen zu hören", meint er selbstkritisch.

Wäre er selbst anstelle jener Leute, die "Godus" auf Kickstarter mitfinanziert haben, würde er vermutlich das gleiche sagen wie sie. Auf ihre Fragen werde er künftig noch eingehen.

22cans

Spiel soll in neun Monaten Vision entsprechen

Wenngleich dieses Schweigegelübde wohl auch als Selbstschutz vor zu großspurigen Ankündigungen gedacht ist, ließ es Molyneux sich nicht nehmen, ein weiteres Versprechen abzugeben. "Godus" werde binnen neun Monaten so sein, wie man es den Backern versprochen hatte. Das neue Projekt "The Trail" wiederum soll so lange hinter verschlossenen Türen entwickelt werden, bis man etwas wirklich Herzeigbares für die Öffentlichkeit hat.

Wiederholungstäter

Das selbst auferlegte Sprechverbot hat Molyneux derweil noch nicht komplett umgesetzt. Obwohl er dem Guardian mitgeteilt hatte, dass dies sein hoffentlich letztes Interview sein werde, hatte er gegenüber Rock, Paper, Shotgun Tags zuvor das Gleiche gesagt und auch danach noch mit mindestens einem weiteren Medium gesprochen. (gpi, derStandard.at, 13.02.2015)