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Detlef Wimmer bekommt das "Ehrenzeichen – Verdienste für die oö. Jugend".

Foto: reuters/boylan

Linz – Wer sich herausragend mit Oberösterreichs Jugend beschäftigt, den belohnt das Land mitunter für seine Mühen um den Nachwuchs. Seit 1984 wird nämlich manch stolze Brust mit dem "Ehrenzeichen – Verdienste für die oö. Jugend" geschmückt. Per strenger Definition sollen damit Personen ausgezeichnet werden, "die sich im Rahmen der außerschulischen Jugenderziehung um die Jugend des Landes Oberösterreich außergewöhnliche Verdienste erworben und hervorragende Leistungen erbracht haben".

Am Montag sollte die Landesregierung eigentlich die Verleihung der jugendliche Ehre an 31 Personen absegnen. Doch die Abstimmung verlief diesmal alles andere als reibungslos. Unter den potenziellen Würdenträgern fand sich nämlich ausgerechnet der Linzer FPÖ-Obmann und Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer. Vorgeschlagen wurde der blaue Politiker für die durchaus hohe Landesauszeichnung kurioserweise von der eigenen Parteijugend: Der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) setzte Wimmer auf die Kandidatenliste für das Ehrenblech.

Hat sich in RFJ "durch sein Engagement ausgezeichnet"

Von Landesseite konnte man der blauen Idee durchaus etwas abgewinnen, da Wimmer "seit dem Jahr 2002 Mitglied des Rings Freiheitlicher Jugend ist und sich dort durch sein Engagement ausgezeichnet hat". Dem konnten sich allerdings in der Sitzung der Landesregierung am Montag nicht alle Parteien anschließen: ÖVP und FPÖ stimmten dafür, Grüne und SPÖ nicht. Das Ehrenabzeichen bekommt Wimmer dennoch, denn eine Mehrheit durch ÖVP und FPÖ war gegeben, eine Einstimmigkeit braucht es nicht.

Bleibt wohl nur noch die Frage, ob die Verleihung des Ehrenzeichens an einen Politiker für die Unterstützung der eigenen Parteijugend nicht eventuell ein klein wenig vom eigentlichen Sinn der Ehrung abweicht. Gerald Silberhumer, Büroleiter von Jugendlandesrätin Doris Hummer (ÖVP): "Laut Statuten können alle Organisationen, die im Landesjugendbeirat vertreten sind, Personen nominieren – so auch der Ring Freiheitlicher Jugend." (Markus Rohrhofer, derStandard.at, 12.2.2015)