Zagreb – Die kroatische Regierung hat die Beteiligung von Kämpfern aus dem Land am gewaltsamen Konflikt in der Ostukraine bestätigt. Der Regierung lägen Informationen vor, dass sich "eine gewisse Zahl" kroatischer Kämpfer der ukrainischen Armee angeschlossen habe, sagte die kroatische Außenministerin Vesna Pusic am Mittwoch in Zagreb nach entsprechenden Medienberichten.

Bisher hätten sich die Freiwilligen aber nicht den Paramilitärs angeschlossen. Der Geheimdienst verfolge diese Problematik, sagte Pusic. Kroatische Medien hatten zuvor berichtet, dass Ende Jänner etwa 20 frühere Teilnehmer des kroatischen Unabhängigkeitskriegs der Jahre 1991 bis 1995 in die Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine aufgebrochen seien, um sich dort dem rechtsextremen Freiwilligenbataillon Asow anzuschließen.

"Offene Aggression"

Einer der Kämpfer sagte, es habe "eine offene Aggression Russlands gegenüber der Ukraine gegeben", wie sie Kroatien nach der Erklärung seiner Unabhängigkeit von Jugoslawien im Jahr 1991 erlebt habe. Daher würden nun kroatische Kämpfer der Ukraine zu Hilfe eilen.

Im kroatischen Unabhängigkeitskrieg hatten die Truppen Zagrebs gegen serbische Separatisten gekämpft, die ihrerseits von der jugoslawischen Armee unterstützt wurden. In dem von beiden Seiten mit großer Härte geführten Konflikt wurden etwa 20.000 Menschen getötet. Neben Kroaten sollen in der Ukraine auch serbische Freiwillige kämpfen, allerdings an der Seite der prorussischen Separatisten. Serbiens Regierungschef Alexander Vucic kündigte daher jüngst eine Gesetzesänderung an, um Bürger zu bestrafen, die sich im Ausland an Kämpfen beteiligen. (APA, 11.2.2015)