Graz - An jedem Arbeitsplatz kann es zu Auseinandersetzungen und Streitereien kommen. Bleiben die alltäglichen Konflikte ungelöst, führen solche Situationen mitunter zu destruktivem Mobbing, das gravierende seelische und körperliche Folgen bei den Betroffenen nach sich ziehen kann. In der Steiermark können sich Betroffene seit Beginn des Jahres an spezielle Opferschutzeinrichtungen des Landes wenden.
"Mobbing ist eine ernste Sache mit manchmal weitreichenden Konsequenzen - für die betroffenen Mitarbeiter, aber auch für das gesamte Unternehmen", schilderte Martina Sorgo, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Steiermark. Das Zentrum, das von Gewalt betroffenen Menschen schon seit 1995 Unterstützung bietet, erweiterte mit Jahresbeginn das Angebot um psychosoziale und juristische Unterstützung für Mobbingopfer.
Außenstellen in den Bezirken
Die Kosten für die Einrichtung hat das Land Steiermark übernommen. Dadurch werde das soziale Netz in der Steiermark weiter gestärkt, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung des Landesrates. Beratungen und Begleitungen sind sowohl im Hauptsitz in Graz als auch in den Außenstellen in Leibnitz, Bruck/Mur, Leoben, Feldbach, Hartberg und Liezen kostenlos.
Europaweit sind laut europäischer Agentur für Sicherheit und Gewaltschutz zwischen fünf und 20 Prozent der Arbeitnehmer von Mobbing betroffen. Psychoterror am Arbeitsplatz, aber auch in Schulen, Freizeit- und Betreuungseinrichtungen, beeinträchtigt das seelische und körperliche Wohlergehen der Betroffenen maßgeblich. Verdauungs- und Schlafprobleme, erhöhter Blutdruck, Panikattacken und Depressionen bis hin zum Suizid zählen zu den Folgen.
AK-Mobbingberatung
Information zu arbeitsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Mobbing bietet in der Steiermark die Mobbingberatungsstelle der Arbeiterkammer Steiermark an. "Wir haben rund 40 direkte Beratungen im Monat - mit steigender Tendenz ", schilderte Teamleiter Johann Getto. Der Fokus werde auf arbeitsrechtliche Beratung gelegt, es bestehe aber auch die Möglichkeit der professionellen Konfliktberatung, so Getto. Termine können telefonisch vereinbart werden. (APA, 10.2.2015)