Wien/Linz - Der börsennotierte Stahlkonzern voestalpine hat seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen 2014/15 - bei stabilem Umsatz - kräftig gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 10,2 Prozent auf 627,4 Mio. Euro und das Ergebnis nach Steuern (vor Abzug von nicht-beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen) um 26,6 Prozent auf 442,8 Mio. Euro, teilte das Unternehmen ad hoc mit.

Die Verkaufserlöse stabilisierten sich bei 8,26 Mrd. Euro (minus 0,2 Prozent). Ein Teil der deutlich verbesserten Ergebnisziffern sei auf positive Einmaleffekte aus Portfoliobereinigungen zurückzuführen. Die Vergleichswerte aus den ersten drei Quartalen 2013/14 wurden den Angaben zufolge "rückwirkend angepasst".

Für das Geschäftsjahr 2014/15 zeichne sich - auch ohne Berücksichtigung von positiven Einmaleffekten - ein etwas über dem Niveau des vergangenen Geschäftsjahres liegendes operatives Ergebnis (EBITDA) bzw. Betriebsergebnis (EBIT) ab.

Investitionen außerhalb Europas

Der oberösterreichische Stahlkonzern investiert derzeit kräftig außerhalb des wachstumsarmen Europas. In Asien will das Unternehmen als nächstes 140 Mio. Euro in eine eigenes Edelstahlwerk in China fließen lassen. "Wir gehen davon aus, dass wir in der ersten Jahreshälfte 2015 eine endgültige Entscheidung treffen können", sagte Konzernchef Wolfgang Eder in einer Telefonkonferenz.

Das Projekt würde gemeinsam mit einem chinesischen Partner realisiert - "die Details sind derzeit in Verhandlung", so Eder. Mit der Realisierung würden sich die derzeitigen Investitionen in China auf 200 Mio. Euro mehr als verdreifachen. "Wir sind aber nicht am Ende, sondern haben weiterführende Überlegungen", kündigte Eder an. Aktuell baue die voestalpine dort zwei neue Werke für spezifische Teile für die Automobilindustrie.

Auch in Indien stehen die Zeichen auf Expansion: "Wir beschäftigen dort 200 Mitarbeiter und haben vor, das massiv auszubauen", so der Voest-Chef. Der Konzern habe aktuell bereits 16 indische Standorte - das Umsatzvolumen sei "allerdings nicht mit China vergleichbar". Derzeit ist das Unternehmen dort im Bereich Schweißtechnik und im Bahnbereich (Weichen und Schienen) stark vertreten.

Das derzeit weltweit größte Investment der voestalpine - die 550 Mio. Euro schwere Eisenschwamm-Anlage in Corpus Christi (Texas) - sei "zu knapp zwei Drittel realisiert". "Wir werden heute in einem Jahr mit Sicherheit schon im Hochlauf sein." Dann werde die voestalpine "auch die positiven Effekte dieses Projekts nutzen können". Derzeit seien auf der Baustellen 700 Fremdleute - zusätzlich zum voestalpine-eigenen Personal - beschäftigt. Der Tiefseehafen-Zugang sei bereits zu 75 Prozent fertiggestellt. (APA, 10.2.2015)