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Grafik: APA

Wien - Die Sorge, Herd und Wohnung könnten wegen Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland kalt bleiben, war im vorigen Winter übertrieben und ist es heuer auch. Trotz der wegen des Streitfalls Ukraine angespannten Situation zwischen EU und Russland strömt genug Gas durch die Pipelines. Zusätzlich sorgten zwei warme Winter in Folge für sinkende Gasverbräuche.

So ist allein 2014 der Gasverbrauch in Österreich um 9,4 Prozent auf 78.732 Gigawattstunden (GWh) bzw. sieben Mrd. Kubikmeter gesunken. Nach vorläufigen Zahlen der Regulierungsbehörde E-Control ist das der niedrigste Wert seit 20 Jahren. Geringer war die Abgabe an Endkunden zuletzt 1994 mit 73.135 GWh oder 6,6 Mrd. m³. Ein absolutes Spitzenjahr beim Inlandsgasverbrauch war 2010 mit rund 102.000 GWh (siehe Grafik).

Die gesamten Erdgasimporte nach Österreich gingen 2014 um rund zehn Prozent auf etwa 41,8 Mrd. m³ zurück - der Löwenanteil geht im Transit in andere Märkte.

Geschrumpft ist im Berichtsjahr auch der Stromverbrauch; er ist um 1,1 Prozent oder 786 GWh auf 68.736 GWh zurückgegangen. Infolge des kühlen Sommers waren im Vorjahr weniger Kühlgeräte im Einsatz, die schwache Konjunktur habe den Stromverbrauch zusätzlich gedämpft, sagt die E-Control.

Die Nettostromimporte (Saldo aus Exporten und Importen) erhöhte sich hingegen um 2000 GWh auf knapp 9300 GWh. (stro, DER STANDARD, 10.2.2015)