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Nach Schließung der Bitcoin-Börse MyCoin in Hongkong könnten rund drei Milliarden Hongkong-Dollar (338 Mio. Euro) verloren sein.

Foto: REUTERS/Lucy Nicholson

Erneut fürchten Anleger hohe Verluste im Zusammenhang mit der virtuellen Währung Bitcoin. Nach der Schließung der Bitcoin-Börse MyCoin in Hongkong sei zu befürchten, dass rund drei Milliarden Hongkong-Dollar (338 Mio. Euro) verloren seien, sagte der örtliche Abgeordnete Leung Yiu-chung am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Vermutlich über 3.000 Menschen betroffen

Bei seinem Büro hätten sich dutzende besorgte Anleger gemeldet - allein in den vergangenen zwei Tagen seien mehr als 30 Fälle zusammen gekommen. "Wir schätzen, dass mehr als 3.000 Menschen betroffen sind."

Eine Anlegerin berichtete, sie habe im September über die Plattform 1,3 Mio. Hongkong-Dollar in Bitcoin investiert. Die Mitarbeiter der Börse hätten ihr gesagt, dass sie das Geld innerhalb von vier Monaten wieder einnehmen und binnen eines Jahres 200 bis 300 Prozent Gewinn machen könne.

Die virtuelle Währung Bitcoin war im Jahr 2009 als Antwort auf die Finanzkrise erfunden worden. Geschaffen hat sie ein unbekannter Programmierer, der eine von Staaten, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung wollte. Das virtuelle Geld wird durch komplexe Verfahren berechnet; der Wechselkurs zu echten Währungen schwankt stark. Im Jahr 2013 war ein Bitcoin zeitweise mehr als 1.200 US-Dollar wert, im vergangenen Monat waren es etwa 285 Dollar.

Keine Regulierung

Virtuelle Währungen unterliegen praktisch keiner behördlichen Regulierung. Mehrere Länder haben vor den Risiken gewarnt, da Nutzer im Falle von Problemen oder Betrugs nicht vor Verlusten geschützt sind. Die Pleite einer der ältesten und wichtigsten Bitcoin-Handelsplätze, MtGox, Anfang 2014 erschütterte das Vertrauen in die Währung schwer. Dem Unternehmen kamen nach eigenen Angaben bei einem Hackerangriff "Münzen" im Gesamtwert von mehreren hundert Millionen Euro abhanden. (APA, 9.2.2015)