Wenn weniger reinfahren, fahren auch weniger raus. So ist das bei wenig frequentierten Parkgaragen.

Foto: matthias cremer

Die Verkehrspolitik in Wien zeigt Wirkung: Parkraumbewirtschaftung und Erweiterung von autofreien Flächen, etwa die Fußgängerzone Mariahilfer Straße, haben zur Folge, dass das Autofahren, und vor allem das Autostehen, in der Stadt weniger attraktiv ist als früher. So rieben sich im Zuge der Ausweitung der Anrainer-Parkzonen Garagenspekulanten die Hände, weil sie glaubten, dies würde die Automassen geradezu in ihre Garagen spülen. Zwischendurch kam es sogar zu einer richtigen Garagenblase, einem Hochschnellen der Preise für Garagenplätze.

Wirtschaftskammer klagt

Aber die Wirte haben die Rechnung ohne den Gast gemacht. Nur wenige Leute wollen oder können sich auf Dauer Parkierungskosten erlauben, die um ein Vielfaches über dem Preis der Jahresnetzkarte der Öffis liegen. Jetzt ist Jammern seitens der Garagenbesitzer und -betreiber angesagt.

In der wöchentlichen Zeitung der Wirtschaftskammer Wien beklagt die Wiener Garagenwirtschaft, dass immer weniger Autos ihre Garagen ansteuerten, vor allem gelte das für Garagen rund um die Mariahilfer Straße, weil alle glaubten, man dürfe dort überhaupt nirgends mehr hin.

Kreative Menschen

Tatsächlich sind die Menschen recht kreativ, wenn es um ihr Geld geht, viele haben mittlerweile ihr Auto überhaupt verkauft, was an rückläufigen Bestands- und Zulassungszahlen abzulesen ist. Park-and-ride-Anlagen am Stadtrand werden mehr und gerne in Anspruch genommen.

Trotzdem: Wirklich schlimm kann die Situation für Garagenbetreiber noch nicht sein, denn beim Mietpreis hat noch keiner nachgelassen. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 6.2.2015)