Wien - Das ORF-Radiosymphonieorchester Wien (RSO) hat eine neue Leitung: Christoph Becher, geschäftsführender Intendant des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, folgt auf Christian Scheib, dessen im Vorjahr ausgelaufener Vertrag durch Radiodirektor Karl Amon nicht verlängert wurde. Der Deutsche, der in Wien bereits für Konzerthaus und "Wien modern" tätig war, wird am Mittwoch vorgestellt.

"Zum ersten Mal in der Geschichte des RSO leitet künftig ein Orchestermanager mit umfassender und langjähriger internationaler Erfahrung das RSO", heißt es in der Ankündigung der Pressekonferenz, bei der Becher über seine Vorhaben und Umsetzungspläne sprechen soll. Mit der Ausschreibung der RSO-Leitung wollte Amon das "künstlerisch '1 a' positionierte" Orchester einen Schritt weiterführen und "noch stärker international positionieren".

Diese Aufgabe fällt nun Becher zu: Er wurde 1963 im nordhessischen Fürstenhagen geboren und studierte in Gießen Musikwissenschaft, Politikwissenschaft und Spanisch. Als Musikkritiker lernte er während seiner Studienzeit zeitgenössische Musik kennen und absolvierte zahlreiche Auftritte als Pianist, Jazz- und Rockmusiker sowie in Ensembles für Neue Musik.

In Wien war er ab 1990 als Dramaturg am Konzerthaus tätig. Im Zuge dieser Aufgabe organisierte er auch das Festival zeitgenössischer Musik "Hörgänge" und programmierte in den Jahren 1997 und 1998 das Festival "Wien modern". Danach wechselte Becher als leitender Dramaturg an die Hamburgische Staatsoper und arbeitete eng mit Ingo Metzmacher zusammen. Mit September 2012 verließ Becher seine Position als persönlicher Referent des Elbphilharmonie-Generalintendanten Christoph Lieben-Seutter und wechselte nach Heilbronn. (APA, 9.2.2015)