Moskau - Russland hat einen weiteren umstrittenen Hilfskonvoi mit 1.800 Tonnen Gütern in das ostukrainische Kriegsgebiet Donbass geschickt. Die Kolonne mit mehr als 170 Lastwagen passierte am Sonntag die russisch-ukrainische Grenze, wie das Zivilschutzministerium in Moskau mitteilte.

Die Hilfsgüter, darunter Medikamente, Lebensmittel und Baumaterialien, würden in die vom Krieg zerstörten Gebiete Donezk und Luhansk (Lugansk) gebracht, hieß es.

Die Ukraine sieht in den Lieferungen eine Verletzung ihrer Souveränität. Sie wirft Russland vor, die Separatisten auf diese Weise mit Nachschub - vor allem Waffen und Munition - zu versorgen. Russland weist dies zurück und begründet die Hilfe mit der humanitären Katastrophe, die sich auch durch eine ukrainische Wirtschaftsblockade des Donbass verschärft habe.

Bis zu 50.000 Tote laut Zeitungsbericht

Im gewaltsamen Konflikt in der Ostukraine könnten einem Zeitungsbericht zufolge bereits bis zu 50.000 Soldaten und Zivilisten getötet worden sein. Die bisher offiziell angegebenen Zahlen seien eindeutig zu niedrig und nicht glaubwürdig, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise.

Nach heftigen Gefechten würden oft einstellige Totenzahlen gemeldet, obwohl es in Wirklichkeit dutzende Tote gegeben haben müsse, hieß es weiter. Die Zahl von bis zu 50.000 Toten liegt in etwa zehn Mal höher als von den Vereinten Nationen und ukrainischen Behörden genannte Opferzahlen. (APA, 8.2.2015)