Paris - Der mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontierte Komiker Dieudonné hat vor Gericht die Attentate in Paris "ohne irgendwelche Einschränkung" verurteilt. Der umstrittene französische Kabarettist muss sich wegen Verherrlichung des Terrorismus verantworten.

Dieudonné war am 14. Jänner verhaftet worden, nachdem er auf Facebook den Satz "Je me sens Charlie Coulibaly" (Ich fühle mich wie Charlie Coulibaly) veröffentlicht hatte - und damit auf den Namen des Attentäters Amedy Coulibaly anspielte, der in einem jüdischen Supermarkt in Paris vier Menschen getötet hatte. Nach den Anschlägen hatte die französische Justizministerin Christiane Taubira Anweisung gegeben, gegen Autoren vorzugehen, die den Terror verherrlichen.

Laut Dieudonné hätte er jedoch sogar am Trauermarsch am 11. Jänner in Paris teilgenommen, wenn seine Anwälte ihm nicht abgeraten hätten. "Ich fühle mich behandelt wie ein Terrorist", klagte der Komiker nun vor Gericht. In seinen Augen verbreite er stattdessen eine "Friedensbotschaft". Dieudonné wurde schon wiederholt wegen antisemitischer Provokationen verurteilt. Nun verlangt die Staatsanwaltschaft eine Strafe von 30.000 Euro - oder Haft, sollte der Kabarettist das Geld nicht beibringen. (APA, 5.2.2015)