Vor zwanzig Jahren, in der Nacht von 4. auf 5. Februar, wurden bei einem Bombenanschlag nahe der Oberwarter Roma-Siedlung Erwin Horvath, Karl Horvath, Peter Sarközi und Josef Simon ermordet. Im Gedenken an das rassistisch motivierte Attentat, aber auch unter Hinweis auf die jüngsten Anschläge in Paris, bekannten sich Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) am Mittwoch zum entschlossenen Vorgehen gegen Rassismus, Diskriminierung und Extremismus.

"Dieser schwerste politische Anschlag seit 1945 hat uns gezeigt, dass wir wachsam gegenüber autoritären und antidemokratischen Tendenzen sein müssen. Das ist heute aktueller denn je", betonte Faymann.

In Oberwart begannen die Gedenkfeierlichkeiten am Nachmittag: Bundespräsident Heinz Fischer eröffnete im Offenen Haus Oberwart die Ausstellung "Zeichnen gegen das Vergessen". Manfred Bockelmann, Bruder des verstorbenen Udo Jürgens und bekannt für seine Porträts von in Konzentrationslagern ermordeten Kindern, hat auch die Bombenopfer auf Leinwand verewigt. Am Abend führte ein Lichterzug vom Rathaus zur Roma-Gedenkstätte. Neben dem Bundespräsidenten hatten sich auch Landeshauptmann Hans Niessl, Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Superintendent Manfred Koch und der Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma, Rudolf Sarközi, angesagt. (simo, derStandard.at, 4.2.2015)

Feature: Der Mann, den die Bombe ins Reden brachte

Bild nicht mehr verfügbar.

Bundespräsident Heinz Fischer bei der Gedenkveranstaltung.

Foto: APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER

Bild nicht mehr verfügbar.

Kranzniederlegung in Oberwart.

Foto: APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER

In der Gedenkausstellung "Zeichnen gegen das Vergessen" im Offenen Haus Oberwart werden Manfred Bockelmanns Poträts von den Bombenopfern gezeigt: Erwin Horvath, Karl Horvath, Peter Sarközi und Josef Simon (von links).

Foto: Manfred Bockelmann